Karlsruhe (pol/lk) – Vor dem Landgericht Karlsruhe hat der Prozess gegen eine 48 Jahre alte Mutter aus Karlsdorf-Neuthard begonnen. Sie soll ihre eigene Tochter schwer sexuell missbraucht haben.
Die Angeklagte steht im Verdacht, ihre damals 12-jährige Tochter sexuell missbraucht zu haben. Darüber hinaus soll die Beschuldigte Videoaufnahmen von ihren Taten gemacht und diese an Dritte weitergeleitet haben. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrensgegen einen Mann aus Österreich geriet die Mutter aus Karlsdorf-Neuthard in den Fokus der Behörden. Am 08. Juni vergangenen Jahres wurde die Wohnung der Frau durchsucht. Die Tatverdächtige war zwar nicht zu Hause, konnte aber noch am selben Abend von der Berliner Polizei festgenommen werden.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und des Kriminalkommissariats Bruchsal liegen keinerlei Hinweise vor, wonach sich die Beschuldigte neben ihrer Tochter auch an weiteren Kindern vergangen haben könnte. Die Frau war Erzieherin in einem Kindergarten und wurde kurz nach Bekanntwerden der mutmaßlichen Taten suspendiert. Es gebe aber keinerlei Hinweise, dass auch Kindergartenkinder missbraucht worden sein könnten, sagte die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard damals.
Die Mutter soll von einem 44-Jährigen aus der Obersteiermark in Österreich zum sexuellen Missbrauch ihrer Tochter angestiftet worden sein. Der Mann ist einschlägig vorbestraft. Bei einer Hausdurchsuchung am 08. Juni hatten Polizisten bei ihm Beweismittel beschlagnahmt. Er soll kinderpornografische Inhalte besessen und weitergegeben haben. Von der Frau habe der Steirer wiederholt Fotos und Videos erhalten. Die Tochter und deren Bruder befinden sich in staatlicher Obhut. Wegen der Intimität des Falls wurde entschieden, dass der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Ein Urteil wird für Freitag erwartet.