Edenkoben (dpa/svs) – Der Verdächtige im Entführungs- und mutmaßlichen Missbrauchsfall einer Zehnjährigen in Edenkoben war national zur polizeilichen Beobachtung ausgeschrieben. Insgesamt hatte die Polizei zu dem vorbestraften Sexualstraftäter seit seiner Haftentlassung im Juli mehr als 25 Mal Kontakt aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher.
Zudem sei wegen einer Reise des 61-Jährigen nach Kroatien eine schengenweite Ausschreibung zur polizeilichen Beobachtung beantragt worden, sagte Andreas Sarter von der Polizei Rheinpfalz . Insgesamt habe die Polizei zu dem vorbestraften Sexualstraftäter seit seiner Haftentlassung im Juli mehr als 25 Mal Kontakt aufgenommen, sagte Sarter.
Es sei geprüft worden, ob Schulen über die Entlassung des Mannes informiert und vor ihm gewarnt werden sollten. Allerdings habe sich der Mann frei bewegen dürfen und auch in seinem Auto genächtigt, sodass er mobil gewesen sei. Daher sei eine räumliche Eingrenzung der Warnung nicht sinnvoll gewesen. Der Mann habe geplant, etwa nach Leipzig zu ziehen oder nach Kroatien auszuwandern.
Die Polizei hat nach eigener Aussage eine halbe Stunde bis zum Auffinden des Autos des Verdächtigen gebraucht. «Trotz der schnellen Reaktionszeit und dem beherzten Einschreiten aller Einsatzkräfte – schließlich vergingen von der Vermisstenmeldung des Vaters bis zur Fahrzeugfeststellung circa 30 Minuten – konnte die schreckliche und unbegreifliche Tat nicht verhindert werden», sagte Andreas Sarter von der Polizei Rheinpfalz am Donnerstag in Ludwigshafen. Er sei überzeugt davon, dass die zur Verfügung stehenden «sinnvollen Möglichkeiten des Rechtsstaates» stets sorgfältig geprüft und ausgeschöpft worden seien.
Nach Ansicht des Vizepräsidenten des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Andreas Sarter, hat die Polizei den Tatverdächtigen im mutmaßlichen Missbrauchsfall in Edenkoben nicht unterschätzt. «Wir haben keine 24/7-Observationsmaßnahmen durchgeführt. Und von daher ist er uns auch nicht verloren gegangen», sagte Sarter am Donnerstag in Ludwigshafen. «Ich möchte auch noch mal betonen: Wir haben auch nicht das Gefahrenpotenzial von ihm unterschätzt. Uns war bekannt, mit welchem Menschen wir zu tun haben.»