Region (dpa/dk) – Wird der Nationalpark Schwarzwald erweitert? Falls man Forstminister Peter Hauk fragt lautet die Antwort klar „Nein“. Im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen Landesregierung steht aber etwas anderes. Jetzt spricht der Ministerpräsident ein Machtwort.
Im Streit um die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ein Machtwort gesprochen und seinen Forstminister Peter Hauk öffentlich gerüffelt.
Ich rate nochmal allen Ministern, auch dem Minister Hauk, solche Debatten nicht öffentlich zu führen. Das ist der Sache nicht dienlich,
sagte Kretschmann und ergänzte später: „Das ist nicht professionell“. Der CDU-Forstminister hatte sich bei einem Besuch im Nordschwarzwald gegen eine größere Erweiterung des Nationalparks ausgesprochen und sich damit dem grünen Koalitionspartner entgegengestellt.
Im Koalitionsvertrag sei eindeutig vereinbart worden, dass der Nationalpark erweitert und weiter entwickelt werde, sagte Kretschmann. Außerdem betont er:
Und genau das wird gemacht. Das hat für mich eine sehr hohe Priorität.
Das Land müsse zudem im Rahmen einer angestrebten Erweiterung verhandeln. „In allen Fragen, wo man Verhandlungen führt und wo es auch um Preise geht, sollte man extrem zurückhaltend sein“, mahnte der Regierungschef.
Hauk sorgt seit dem Wochenende für Schlagzeilen, weil er nach eigener Aussage am liebsten keine oder höchstens eine minimale Erweiterung des Nationalparks will. Den Nationalpark gibt es seit 2014. Hier wird der Wald sich selbst überlassen und nicht bewirtschaftet; Totholz bleibt beispielsweise liegen. Das Schutzgebiet ist rund 10 000 Hektar groß und besteht aus zwei Teilen, die zusammengeführt werden sollen. Dafür müssen Wald- und Grundbesitzern die dazwischen liegenden Gebiete abgekauft werden