Stutensee (pm/tk) – Vergangene Woche hat es gleich mehrere Brände im Karlsruher Hardtwald gegeben. Fast zur gleichen Zeit war Baden-Württembergs Forstminister Peter Hauk (CDU) im Hardtwald, um über Brandschutz im Wald zu informieren.
Der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU), ist zu Besuch im Hardtwald gewesen. Anlass war ein Informationstermin in der „Modellregion Waldbrandschutz Hardtwald“ und die Vorstellung erster Projektergebnisse sowie moderner Brandschutztechnik im Wald. Ein Thema das durch die derzeitige Brandserie in der Region aktueller ist denn je. Interessiert ließen sich Oberbürgermeisterin Petra Becker, der Bundestagsabgeordnete Nicolas Zippelius (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Ansgar Mayr (CDU), Andrea Schwarz (B90/Grüne) und Christian Jung (FDP) über die Entwicklungen und Erkenntnisse die unter anderem im Staatswald auf Stutenseer Gemarkung beobachtet und gewonnen wurden.
Der Klimawandel erhöhe das Waldbrandrisiko in Baden-Württemberg trotz gut gepflegter Mischwälder deutlich, so der Minister. Daten des Deutschen Wetterdienstes belegten die jährliche Zunahme der Tage mit hohem Waldbrandrisiko. Besonders gefährdet seien die Rheinebene und der Norden von Baden-Württemberg, weshalb im Hardtwald in der nördlichen Rheinebene zwischen Ettlingen und Heidelberg eine Modellregion für das Waldbrandmanagement eingerichtet wurde. „Gemeinsam mit der Feuerwehr gehen Landesforstverwaltung und ForstBW die Herausforderungen an und setzen im Staatswald vorbildhaft präventive Maßnahmen um“, so Hauk. Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem die Anlage von Löschwasserbrunnen in Absprache mit den Gemeinden, waldbauliche Maßnahmen, das Einüben von Abläufen der Brandbekämpfung mit der Feuerwehr, das Bereitstellen digitaler Informationen für die Einsatzleitung und Waldbrandrisikokarten, die derzeit in Entwicklung sind.
Zahlreiche Aufgaben sind von der „Plattform Waldbrandmanagement BW“ noch zu bearbeiten, darunter auch Fragen der spezifischen technischen Ausstattung für die Feuerwehren und Forstdienststellen. Daher wurde auch Technik, die bei der Bekämpfung von Waldbränden hilft oder zukünftig helfen könnte, den Anwesenden vorgestellt. So präsentierte Alexander Held vom Europäischen Forstinstitut einen Löschaufbau, der sich auf die Pick-ups oder Pritschenwägen des Forstpersonals montieren lässt und eine ferngesteuerte Mulchraupe, die genutzt werden kann um Schneisen in die Vegetation zu schlagen und somit das Feuer an der Ausbreitung zu hindern. Die Feuerwehr Kronau präsentierte eine Flugdrohne, die unter anderem mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist und zuletzt auch schon bei den Bränden in Stutensee zum Einsatz kam. Auch kleinere Geräte wie Feuerpatschen und Löschrucksäcke, mit denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forsts erste Maßnahmen ergreifen können, wurden vorgestellt.