Karlsruhe (dpa/jal) – Günstige Zimmer von Studierendenwerken sichern vielen Hochschülern das Überleben in den finanziell mageren Jahren. Doch Energiekrise und Inflation machen auch vor den Türen der Wohnheime keinen Halt.
Für viele Studierende im Südwesten steigen im neuen Jahr die Mieten in Wohnheimen. «Wir kommen nicht umhin, die Nebenkosten, die in unseren Mieten enthalten sind, zum 1. Januar 2023 anzupassen», hieß es vom Studierendenwerk Stuttgart. Die Erhöhungen um durchschnittlich 13 Prozent in der Landeshauptstadt betreffen alle Neuverträge. Auch Mannheim erhöht die Mieten für Neuankömmlinge. In Freiburg, Karlsruhe und Heidelberg trifft es dagegen auch die langjährigen Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Gründe liegen auf der Hand: Die allgemeinen Preissteigerungen gehen auch an den Studierendenwerken nicht spurlos vorüber. Sie müssen mehr Geld für Energie, Dienstleistungen und Waren ausgeben. In Freiburg beispielsweise verdoppelten sich seit 2021 die Strom- und Heizkosten für einen Wohnplatz. Hier steigen zum Jahresbeginn 2023 alle Gesamtmieten um 25 Euro. Eine Sprecherin betonte, dass sie so etwas noch nicht erlebt habe. Die Jahre zuvor hätten sich die Mieten nur in kleinen Schritten von in der Regel sechs Euro erhöht.
Eine Ausnahme ist Tübingen: Das dortige Studierendenwerk hält die Mietpreise für Studierende derzeit noch stabil. «Wir haben uns bewusst gegen eine Mieterhöhung entschieden», sagte ein Sprecher. Man beobachte die Lage jedoch weiter. Von den Studierenden verzeichneten die befragten Studierendenwerke keine Reaktionen. Das könne daran liegen, dass die Mieten für Wohnheimplätze trotz der Erhöhungen viel günstiger seien als auf dem restlichen Markt, vermutete die Sprecherin des Werks in Freiburg.