Karlsruhe (dpa) – Nach Angaben des Karlsruher Oberbürgermeisters Frank Mentrup (SPD) hat die vom Bundesgesundheitsministerium angekündigte Begrenzung der Biontech-Impfstofflieferungen zu erheblichen Irritationen und Verunsicherung geführt. Dies laufe den momentanen Aktivitäten, möglichst viele Menschen zu impfen, zuwider, sagte Mentrup bei einem Online-Meeting am Sonntag.
Wenn man es ernst meine, nun die Gruppe der 12- bis 17-Jährigen zu impfen, gehe das nur mit Biontech. „Die Limitierung ist eine Gefahr für Impfaktionen und letzten Endes für Menschenleben,“ so Mentrup. Die Vertreterin der niedergelassenen Ärzte in Karlsruhe, Marianne Difflipp-Eppele meinte, für die kommende Woche gebe es noch genügend Biontech-Dosen. Für die übernächste Woche sei das unklar. „Ich fühle mich boykottiert“, sagte die Ärztin.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder für die nächsten Wochen Begrenzungen bei Bestellmengen für den Impfstoff von Biontech/Pfizer angekündigt, damit das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommt. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was vermieden werden müsse. Praxen sollen demnach vorerst maximal 30 Dosen Biontech pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen. Für Bestellungen von Moderna soll es keine Höchstgrenzen geben.