Mentrup appelliert an Karlsruher, freiwillig Maske zu tragen

08. Juli 2022 , 14:19 Uhr

Karlsruhe (mt) – Beim Thema Corona ist in Karlsruhe in naher Zukunft keine Entspannung in Sicht. Der Blick auf das Abwasserorakel zeigt: Die Viruslast steigt seit einigen Wochen wieder steil nach oben. Die Kurve liegt auf demselben Niveau wie im vergangenen März und somit wieder auf einem Höhepunkt. So ganz spiegelt sich das noch nicht in den offiziellen Coronainfektionszahlen wider. Oberbürgermeister Frank Mentrup schätzt die eigentliche Dunkelziffer deswegen auf mindestens dreimal so hoch wie die gemessene Inzidenz. Die vielen Coronafälle sind problematisch. Schon längst nicht mehr wegen der schweren Krankheitsverläufe, sondern wegen der vielen Personalausfälle in den Kliniken, dem Rest der kritischen Infrastruktur, aber auch bei verschiedenen Dienstleistungen. Mentrup appelliert deswegen an die Karlsruher, sich wieder freiwillig an verschiedene Maßnahmen zu halten.

Freiwillig eine stärkere Vorsorge treffen

Der Rathauschef empfiehlt, das Masketragen in Innenräumen, die Abstandsregel und Besprechungen möglichst wieder online zu machen. „Uns ist es wichtig, hier auf diese Grenzen hinzuweisen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren, dass da, wo sie es selber in der Hand haben, doch eine stärkere Vorsorge treffen, nicht unbedingt ihren Arbeitskollegen anzustecken oder sich von ihm anstecken zu lassen“, so der Mentrup. „Mir geht es persönlich an dieser Stelle auch darum, dass die Menschen, die aus eigener Verantwortlichkeit heraus in Situationen Masken tragen, obwohl es nicht vorgeschrieben ist, ein Stück weit einen gestärkten Rücken bekommen.“

Mentrup widerspricht Kubicki

Anfang der Woche hat der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki gefordert, die Quarantäne auf drei Tage zu reduzieren. In den Augen von Mentrup ist das nicht sinnvoll. „Wir könnten im Moment auch von fünf auf drei Tage gehen und die Leute würden sich trotzdem eine Woche krankschreiben lassen, wenn sie positiv getestet sind“, so der Rathauschef. „Insofern erwarte ich an der Stelle keinen positiven Effekt für die Arbeitsplatzsituation. Ich würde es aber durchaus kritisch hinterfragen, ob es nicht zu einer Banalisierung dieser Erkrankung führt.“

Impfstützpunkt soll zentral bleiben

Um weiterhin auf den Herbst gewappnet zu sein, möchte die Stadt die Infrastruktur fürs Impfen weiterhin am Laufen halten. Aktuell wird am Ettlinger Tor noch fleißig geimpft. Der Standort für den Impfstützpunkt ist aber keine dauerhafte Option. „Wir bemühen uns im Moment um eine Alternative um den Rondell-Platz herum oder in der Nähe des Rondell-Platzes zu finden. Weil sich dieser Standort mitten in der Stadt sehr gut eingespielt hat und wir hier erleben, dass aus allen Ecken der Stadt und aus allen Bevölkerungsgruppen die Menschen auf dem Weg dahin finden“, erklärt Mentrup. „Wir werden also an einem solchen zentralen Standort festhalten“

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