Karlsruhe/Rastatt/Pforzheim/Calw (dpa/lk) – Gute Nachrichten für alle Menschen bei uns in der Region: Die Lebenserwartung in Deutschland ist laut einer Studie im Süden und Südwesten am höchsten. Unter den 40 bestplatzierten Kreisen sind 20 aus Baden-Württemberg; Stuttgart belegt dabei den vierten Platz. Im bayerischen Landkreis Starnberg werden die Menschen am ältesten. Das teilte das Max-Planck-Institut für demografische Forschung am Montag in Rostock mit. Dabei gehören die Frauen in Karlsruhe Stadt und Land, Rastatt, Baden-Baden, Calw und im Enzkreis zu den Ältesten. Nur in der Stadt Pforzheim und im Kreis Freudenstadt ist die Lebenserwartung von Frauen leicht niedriger. Bei den Männern liegt die Lebenserwartung in den Städten Baden-Baden, Karlsruhe, Pforzheim und im Kreis Freudenstadt in der zweithöchsten Altersklasse.
Nicht überall in Deutschland werden die Menschen gleich alt. Roland Rau berechnete die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer und Frauen in allen 402 Landkreisen. Er entdeckt Unterschiede von mehr als fünf Jahren und führt sie auf Armut zurück. Richtig alt ween können Menschen oin den wohlhabenden Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg. Als Beispiel: Frauen werden in Stuttgart durchschnittlich 85,4 Jahre alt, im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt dagegen nur 81,8 Jahre. Auch bei den Männern fanden die Forscher ein Nord-Süd-Gefälle: Im Landkreis Tübingen beträgt die Lebenserwartung der Männer im Schnitt 80,6 Jahre, in Bremerhaven nur 75,8 Jahre.
Die Wissenschaftler suchten auch nach Ursachen für die Unterschiede. Starken Einfluss haben nach ihren Erkenntnissen die Arbeitslosenquote und die Quote der Hartz-IV-Empfänger. „Wer Unterschiede in der Lebenserwartung reduzieren will, muss vor allem die Lebensbedingungen des ärmsten Teils der Bevölkerung verbessern“, sagte Roland Rau vom Max-Planck-Institut. Das Durchschnittseinkommen, die Zahl der Ärzte pro 100.000 Einwohner und die Bevölkerungsdichte hätten einen weitaus geringeren Einfluss. Die Forscher veröffentlichten ihre Studienergebnisse im „Ärzteblatt“.