Mehr Solaranlagen im Südwesten installiert

19. Oktober 2023 , 13:57 Uhr

Stuttgart (dpa/dk) – Die Zukunft wird sonnig: Solarenergie ist auf dem Weg noch vor 2050 zur weltweit wichtigsten Energiequelle zu werden. Das ergibt eine Studie britischer Universitäten – und das zeigt sich jetzt auch in Baden-Württemberg. Denn neuste Zahlen bestätigen nun, dass der Ausbau der Solarenergie in Baden-Württemberg weiter voran kommt. Laut Ministerpräsident Kretschmann hat das auch eine positive Auswirkung auf die Wirtschaft im Ländle.

Zubau von 1340 Megawatt

Bis Ende September lag der Zubau bei 1 340 Megawatt – im vergangenen Jahr waren insgesamt nur 820 Megawatt installiert worden, wie der Verein Solar Cluster Baden-Württemberg am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Verein verwies auf vorläufige Daten der Bundesnetzagentur, die vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) korrigiert worden sind.

Bei der Bundesnetzagentur tragen die Anlageneigentümer unter anderem die Anzahl der Module und die Leistung insgesamt selbst in das Marktstammdatenregister ein. Dabei kann es zu Fehlern kommen.

Mehr Leistung als Kernkraftwerk Neckarwestheim II.

Energieministerin Thekla Walker (Grüne) sagte, allein der Zuwachs an installierter Leistung im laufenden Jahr liege über der Maximal-Leistung des letzten Atommeilers Neckarwestheim II.

Daran sieht man die Dimension des Hochlaufs. Mit gezielter Förderung von Solaranlagen, die über weiter bewirtschafteten Ackerflächen oder Weinbergen installiert werden oder auf Baggerseen, wollen wir die Dynamik weiter steigern.

Der Chef des Vereins Solar Cluster, Ralf Hofmann, sagte, der Ausbau der Solarenergie im Südwesten müsse noch beschleunigt werden. Das bisherige Wachstum sei noch zu gering, um eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung zu tragen. In Stuttgart wurde der zehnte Solarbranchentag veranstaltet.

Auch gut für die Wirtschaft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verwies bei der Veranstaltung darauf, dass die Energiewende zentral für die Wettbewerbsfähigkeit und den künftigen Wohlstand des Landes sei. Erneuerbare Energien seien ein handfester Wirtschaftsfaktor. «Unternehmen siedeln sich da an, wo es verlässliche und bezahlbare grüne Energie gibt», sagte der Grünen-Politiker laut Redemanuskript. Bis 2030 soll im Land die Leistung an Wind- und Sonnen-Strom von heute 11,4 Gigawatt auf über 30 Gigawatt gesteigert werden. Der Weg dahin sei alles andere als einfach. Das werde ein Kraftakt sondergleichen, so Kretschmann.

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