Mehr Menschen im Südwesten von Armut betroffen

04. Mai 2023 , 15:55 Uhr

Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie stellen bei den Menschen in Baden-Württemberg immer mehr Geld- und Existenzsorgen fest. «Wer bisher bereits arm oder von Armut bedroht war, ist von der aktuellen Krise am stärksten betroffen. Zunehmend rutschen aber auch Menschen aus der Mittelschicht in Armut», sagte Annette Holuscha-Uhlenbrock vom Vorstand des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Das zeigt auch eine nicht repräsentative Umfrage, die die Verbände Anfang des Jahres gemacht haben.

Grund: Steigende Kosten für Energie und Lebensmittel

Grund für die Entwicklung sind laut Caritas und Diakonie vor allem die steigenden Kosten für Energie und Lebensmittel. Sie beobachten eine «neue Armut», die es so vorher nicht gegeben habe. Die Verbände befürchten, dass sich diese Effekte in der kommenden Zeit noch verstärken könnten.

Eindruck von den konkreten Beratungserfahrungen bekommen

Bei der stichprobenartigen Umfrage Anfang des Jahres in den Beratungsstellen wollten die Verbände herausfinden, inwieweit auch Menschen, die bisher noch ohne staatliche Hilfen zurechtkamen, jetzt Beratungsstellen aufsuchen. Es habe sich nicht um eine repräsentative Studie gehandelt. Vielmehr sei es darum gegangen, einen Eindruck von den konkreten Beratungserfahrungen zu bekommen. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg engagieren sich nach eigenen Angaben für die Interessen von armen, benachteiligten und hilfsbedürftigen Menschen. Demnach vertreten sie als Dachverbände im Südwesten 8000 evangelische und katholische Einrichtungen und Dienste.

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