Eine im Auftrag der Initiative klicksafe erhobene Forsa-Umfrage kommt zu ganz ähnlichen Ergebnissen: drei von fünf Befragten stellen feste Regeln zur digitalen Mediennutzung innerhalb der Familie auf. Beispielsweise, dass Smartphone und Co. Nicht während des gemeinsamen Essens oder vor dem Schlafengehen genutzt werden und welche Videos und Webseiten erlaubt sind. Klar ist aber auch, Eltern können und sollten ihren Sprösslingen nicht 24 Stunden lang über die Schulter schauen. Das muss man auch gar nicht, denn viele Geräte bieten bereits Einstellungen, die Familien helfen.
Eines der großen Probleme die Medienexperte Peter Stickel im digitalen Medienkonsum sieht, ist der schleichende Lernprozess. Kinder lernten von klein auf, daß mit sehr geringem Aufwand – nur mit tippen und wischen – große Effekte zu erzielen sind. Das führe dazu, daß Kinder immer mehr Anstrengungen vermeiden. Darüber klagten auch schon die Lehrer, so Stickel. Daneben gibt es aber auch die viel offensichtlicheren Gefahren im Internet, wie Pornographie. Untersuchungen haben ergeben, daß im Schnitt bereits 11-Jährige in Deutschland Hardcore-Pornos zu sehen bekommen. „Wenn daß, was sie da gesehen haben, zum Muster wird, wie Sexualität geht, dann wird das in einer Beziehung später nicht funktionieren“, fürchtet Medienexperte Peter Stickel.
Grundsätzlich rät Stickel alle Eltern, sich zu informieren BEVOR sie ihrem Kind das erste Smartphone kaufen. Es gibt mittlerweile eine Reihe von Filter-Apps, sagt auch Dennis Gruber vom Apple-Store in Stuttgart: „Na die Möglichkeit nennt sich bei uns Familienfreigabe, wo ich meine Familie beispielsweise erlaube, welche Käufe oder Dienste erlaubt sind. Dann habe ich die Bildschirmzeit, wo ich einerseits sehen kann, wie nutze ich das Gerät? Vielleicht selber oder meine Kinder. Und ich habe auch das die Möglichkeit bestimmte Inhalte zu beschränken, so dass wirklich nur kindgerechte Inhalte angezeigt werden. Uns ist bloß ganz wichtig auch zu sagen, dass man vorher mit den Kindern reden soll, dass die Eltern eine Option haben auf der einen Seite, aber auch die Kinder verstehen, warum die Eltern das so aktivieren, wie sie es aktiviert haben.“
Schlussendlich geht es darum, gemeinsam einen angemessenen Umgang mit digitalen Medien zu finden, ohne pauschale Verbote. Die funktionieren bei Kindern und Jugendlichen sowieso nicht.