Stuttgart (dpa/jb) – Mit Bus und Bahn im Nahverkehr überall in Deutschland fahren – seit vergangenen Mai ist das möglich. Im Südwesten nutzen mittlerweile Hunderttausende das Angebot des Deutschlandtickets. Für die Verkehrswende ist dies ein großer Erfolg.
Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat gibt es seit dem 1. Mai vergangenen Jahres – erhältlich als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement. Unterschiedliche Zonen oder Tarifbereiche können Fahrgästen seitdem egal sein: Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs.
Hunderttausende Menschen nutzen im Nah- und Regionalverkehr im Südwesten das Deutschlandticket. In den baden-württembergischen Verbundtarifen wurden bislang rund 385 000 neue Abos abgeschlossen, wie das Verkehrsministerium auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte. Hinzu kommen zahlreiche Abos, die auf ein Deutschlandticket umgestellt wurden: Zum Jahresende 2023 waren das rund 490 000. Darüber hinaus gibt es ungefähr 640 000 D-Tickets JugendBW, die größtenteils ebenfalls Bestandsabonnements sind und im Dezember aus dem früheren Jugendticket BW überführt wurden.
Insgesamt nutzen den Daten zufolge also mehr als 1,5 Millionen Menschen im Südwesten das Deutschlandticket oder die vergünstige Form für junge Menschen. Die Zahl dürfte aber noch höher liegen: Die Abonnenten, die das Ticket beispielsweise direkt bei der Deutschen Bahn kaufen, sind in der Erhebung des Verkehrsministeriums nicht enthalten.
Innerhalb der Verbünde hätten sich die Zahlen aber unterschiedlich entwickelt, hieß es aus dem Ministerium. Den Verbünden mit einem sehr starken Anstieg der Verkaufszahlen stehen demnach auch Verkehrsverbünde mit unterdurchschnittlichen Steigerungsraten beim Verkauf gegenüber. Insgesamt hätten sich die Verkaufszahlen aber sehr gut entwickelt. Abo-Daten aus dem Vorjahr lagen dem Verkehrsministerium zum Vergleich nicht vor.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) teilte dazu mit, die Zahlen zeigten, dass das D-Ticket ein großer Erfolg und ein echter Gewinn sei – für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie für die Verkehrswende insgesamt. „Ich bin selbst äußerst positiv überrascht, dass so viele Menschen das D-Ticket nutzen“, sagte Hermann. Die Daten unterstrichen die klare Tendenz, dass immer mehr Menschen den klimaschonenden ÖPNV nutzen wollten.