Neustadt (lk) – Ein Mann aus Neustadt an der Weinstraße ist am Dienstag wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen zu drei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt worden. Der 54-jährige hat gestanden, vergangenen August ein 13-jähriges Mädchen missbraucht zu haben.
Wie der SWR berichtet, hatten sich das Opfer und der Täter durch Zufall kennengelernt. Demnach habe das Mädchen, das damals 13 Jahre alt war, unter schweren Depressionen gelitten und sei selbstmordgefährdet gewesen. Daher war sie stationär im Zentralen Institut für seelische Gesundheit in Mannheim untergebracht. Von dort soll das Mädchen aber am 17. August vergangenen Jahres ausgerissen, mit einem Zug nach Neustadt gefahren und dort in einem Park mit dem 54-Jährigen ins Gespräch gekommen sein.
Weil die Jugendliche kein Geld und keine Bleibe gehabt hätte, soll der Mann sie laut Staatsanwalt in seine Wohnung eingeladen haben. Dort habe er zunächst versprochen, auf dem Boden zu schlafen, während das Mädchen das Bett benutzen durfte. Doch gegen Mitternacht soll sich der Mann sich dann zu der 13-Jährigen gelegt und sie gegen ihren Willen sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Nach der Tat war das Opfer auf die Straße geflohen, wo Passanten ihr halfen und die Polizei alarmierten. Die Beamten nahmen den Mann fest.
Der 54-Jährige hatte dem Bericht zufolge der Polizei gegenüber behauptet, der Sex sei einvernehmlich erfolgt. Außerdem habe sich das Mädchen als volljährig ausgegeben. Vor Gericht soll er dann aber einen Sinneswandel vollzogen haben. Er habe eingelenkt und von seinem Verteidiger ein Geständnis verlesen lassen. Demnach würden die Anklagepunkte auch zutreffen.
Das Opfer war nach Angaben des SWR nicht vor Gericht erschienen. Sie sei nach Ansicht der Ärzte nicht in der Lage gewesen, auszusagen. Nach der Tat habe sie das Geschehen einer Polizistin und einem Gutachter geschildert. Ihre Depressionen sollen sich nach der Tat weiter verschlimmert haben.
https://www.die-neue-welle.de/display-news/mann-aus-neustadt-wegen-sexuellen-missbrauchs-vor-gericht