Die Auswilderung von Luchse aus dem internationalen Zuchtprogramm ermögliche eine gezielte Auswahl von Tieren, die sich genetisch deutlich von den Vorkommen der umliegenden Regionen unterschieden, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU).
Als größte wild lebende Katzenart war der Luchs vor mehr als 200 Jahren in Europa weit verbreitet. Aber als Räuber von Nutztieren wurde er gezielt verfolgt. Zudem trug der Verlust von Lebensräumen dazu bei, dass die Tiere aus den Wäldern verschwanden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wanderten jedoch immer wieder männliche Tiere aus der Schweiz ein. Für eine stabile Luchspopulation im Land reicht das aber nicht – es fehlen die Weibchen. Die erste ausgewilderte Luchsin Finja starb im Juli an der für diese Tiere sehr seltenen Infektionskrankheit Staupe.
Luchse sind Einzelgänger und benötigen viel Platz. Weibliche Tiere sind dagegen auf der Suche nach neuem Lebensraum deutlich zurückhaltender. Deshalb wagen Katzen aus dem Schweizer Jura auch nicht den Sprung in den eigentlich bestens geeigneten Schwarzwald.
Derzeit leben abgesehen von Verena nachweislich noch zwei territoriale Luchsmännchen, sogenannte Kuder, in Baden-Württemberg. Sicher bestätigt ist unter anderem Toni im Nordschwarzwald, auf den die Hoffnungen für eine Paarung mit Verena gesetzt werden.