Stuttgart (dpa/lsw) – Der Landtag hat die von der Opposition beantragte Entlassung von Gesundheitsminister Manne Lucha mit der großen Mehrheit von Grünen und CDU abgelehnt. SPD und FDP hatten dem Grünen-Politiker in Stuttgart erneut massive Fehler beim Corona-Management vorgehalten und Regierungschef Winfried Kretschmann aufgefordert, seinen Minister abzulösen.
Kretschmann lehnte den Entlassungsantrag als «abwegig» ab. Der Südwesten sei vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen, auch dank Lucha. «Dafür hat er Respekt verdient und keinen Spott.» Natürlich habe Lucha in dieser großen Gesundheitskrise auch Fehler gemacht. «Da ist er in guter Gesellschaft.» Alle in der Politik hätten Fehler gemacht, das sehe man auch am «Hin und Her von Minister Lauterbach» bei den Isolationsregeln. Der Regierungschef hielt SPD und FDP vor, alte Vorwürfe aufzuwärmen. «Der siebte oder achte Teeaufguss schmeckt doch etwas fad, finde ich.»
SPD-Fraktionschef Andreas Stoch warf dem 61-Jährigen «Pfusch, Pannen und Missmanagement» in den zwei Jahren der Corona-Pandemie vor. Das Fass zum Überlaufen gebracht habe aber sein jüngster Vorstoß zum baldigen Ende der pandemischen Corona-Lage. Nachdem Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Lucha zurückgepfiffen habe, habe Lucha «jede Autorität verloren». FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte, der Minister stehe mit «abgesägter Hose» da.