Calw (pol/lk) – Was mit einem harmlosen Flirt begann, hat für die Frau aus dem Landkreis Calw mit einem Verlust von mehreren tausend Euro geendet. Die Dame ist an einen Internetbetrüger – einen sogenannten „Love-Scammer“ geraten.
Ein kurzer Chat oder eine nette Mail von einem Unbekannten – das so genannte Love- oder Romance-Scamming fängt meist harmlos an. Die Betrüger suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook nach Opfern. Sie legen sich ungewöhnliche Lebensgeschichten zu und hinterlassen immer einen seriösen Eindruck. Sie geben sich als Ingenieure, Architekten, Soziologen, Konstrukteure in der Ölindustrie, als Tierärzte, Computerspezialisten und U.S. Soldaten aus. Auf den Fotos sind attraktive, weiße Männer zu sehen – doch die Bilder sind meist gestohlen.
Nach Angaben der Polizei läuft diese Art der Betrugsmasche oft nach einem gleichen Schema ab: Die Kontaktaufnahme zwischen Opfer und Täter erfolge über das Internet, zum Beispiel über Dating-Portale oder die sozialen Medien. Zunächst erschleiche sich der Betrüger das Vertrauen des Opfers durch Aufmerksamkeit und Liebesbekundungen. Anschließend gebe er vor, durch eine unvorhergesehene Situation in Geldnot geraten zu sein. „Die dann bereits emotional abhängigen Geschädigten überweisen daraufhin dem Täter Geld auf ein Konto im Ausland“, hieß es bei der Polizei. Oftmals werde das Opfer mit immer neuen und falschen Behauptungen rücksichtslos so lange wie möglich finanziell ausgenommen.
Das Opfer aus dem Kreis Calw hatte sich auf einer Dating-Plattform ein Profil angelegt. Aus allen Vorschlägen, die das Portal ihr machte, suchte sie sich ausgerechnet das Profil aus, hinter dem die Betrüger steckten. Nach Chats über Messenger und das Handy brachte der angebliche Brite die Frau dazu, über einige Monate hinweg insgesamt mehrere tausend Euro auf ausländische Konten zu überweisen. Die einzelnen Beträge wollte er angeblich wieder zurückzahlen, was jedoch nicht geschah. Die Frau erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei.