Lokführerstreik sorgt weiter für Zugausfälle im Südwesten

24. August 2021 , 09:22 Uhr

Stuttgart/Karlsruhe (dpa/lk) – Der bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer bei der Deutschen Bahn hat auch am Dienstagmorgen für zahlreiche Zugausfälle und -verspätungen in Baden-Württemberg gesorgt. Die Bahn versuche jedoch ein „stabiles und verlässliches“ Grundangebot zu schaffen, sagte eine Bahn-Sprecherin. Der Ersatzfahrplan sei am Montag gut eingehalten worden, hieß es am Dienstag in der Früh.

Lage an den Bahnhöfen ist ruhig

Im Regionalverkehr sollen bundesweit rund 40 Prozent des planmäßigen Fahrplans angeboten werden. Es gebe jedoch regionale Unterschiede, betonte die Sprecherin der Bahn. Zudem gebe es einige Wettbewerber auf den Schienen, die vom Streik nicht betroffen seien. Die S-Bahnen sollen auf allen Linien im Stundentakt fahren. Im Fernverkehr fährt am Dienstag jeder dritte statt jeder vierte Zug wie noch am Montag. Die Lage an den Bahnhöfen war am Dienstagmorgen ruhig, sagte die Bahn-Sprecherin. Sie schloss daraus, dass sich die Fahrgäste auf den Streik vorbereitet hatten. Es sei ratsam, vorab Online auf bahn.de oder in der DB-App die Zugverbindungen zu überprüfen, betonte die Bahn-Sprecherin. „Die Situation kann sich immer verändern.“

Streik bis Mittwochfrüh um 2 Uhr

Der Ausstand im Personenverkehr hat am Montag um 2 Uhr begonnen. Er soll 48 Stunden dauern. Schon seit Samstagnachmittag bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr. Die Lokführergewerkschaft kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge der Streiks möglich. Bundesweit hat die Deutsche Bahn 75 Prozent ihrer Fernzüge gestrichen und rechnet auch im Regionalverkehr mit zahlreichen Ausfällen und Verspätungen.

Bessere Arbeitsbedingungen und Coronaprämie

Die GDL-Mitglieder streiken für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.

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