Landau/Mainz (dpa/pm/lk) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer spricht sich für eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise aus. Neben Blumenläden und Gartencentern sollen ab 1. März unter anderem auch wieder Baumärkte, Geschäfte und Außenbereiche von Zoos öffnen dürfen. In Landau wird diese Ankündigung freudig begrüßt, der Zoo bereitet sich nach Monaten der Schließung jetzt auf die Wiedereröffnung vor.
„Aus meiner Sicht wäre es sehr sinnvoll, wenn man wieder auf diese etwas weitere Kontaktbeschränkung geht, die allerdings immer noch sehr streng ist: zwei Haushalte, fünf Personen, die Kinder nicht mitgezählt“, sagte Dreyer am Mittwoch. Die Bürger verhielten sich sehr eigenverantwortlich, einige Regeln seien aber nicht mehr verständlich, sagte Dreyer. „Ein Beispiel: Wenn zwei Familien mit Kindern befreundet sind, dann kann eigentlich das zweite Ehepaar nicht mit. Die müssen immer entscheiden: Geht Mama oder Papa mit?“
Die Ministerpräsidentin forderte zudem einen weiteren Öffnungsschritt für den Einzelhandel. Der von Kanzleramt und Ländern zu erarbeitende Perspektivplan müsse außerdem Aussichten für körpernahe Dienstleistungen, Kultur und Gastronomie aufzeigen. Für die Gastronomie gebe es zunächst im Außenbereich Möglichkeiten. „Im März wäre gut“, sagte sie. Dreyer rechnet nach eigenen Worten damit, dass Bund und Länder bei ihrer nächsten Gesprächsrunde am 3. März einen bundesweiten Corona-Stufenplan beschließen werden. „Wir haben das Versprechen abgegeben. Ich war das letzte Mal schon nicht wirklich begeistert davon, dass wir das Versprechen an die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Kultur nicht eingehalten haben.“
Neben Friseuren sollen in Rheinlandpfalz aber noch weitere Einrichtungen ab dem 1. März öffnen dürfen. Der Einzelhandel soll „Termin-Shopping“ anbieten dürfen, Zoos dürfen ihre Außenbereiche öffnen, Blumenläden dürfen Kundinnen und Kunden empfangen und Gärtnereien, Gartencenter sowie Gartenbaubedarfe dürfen im Freien mit dem Verkauf beginnen. Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch freut diese Ankündigung: „Es ist gut, dass es Lockerungen gibt, die der ein oder anderen Unwucht in den Beschränkungen entgegenwirken. Aber wir brauchen ein Gesamtkonzept aus Impfen, Testen und der Reaktion auf die jeweils akute Infektionslage.“ Gemeinsam mit den Landräten der Südpfalz hatte Hirsch bereits im Vorfeld eine umfassende Exit-Strategie aus dem Lockdown gefordert.
Die Ankündigung, dass auch wieder die Außenbereiche von Zoos, Tierparks und botanischen Gärten öffnen dürfen, stößt auch bei Landaus Zoodirektor Jens-Ove Heckel auf Freude. Er teilte mit, dass der Landauer Zoo aktuell mit Hochdruck daran arbeite, um am 1. März tatsächlich wieder öffnen zu können. So werde derzeit ein von der Landesseite gefordertes Online-Ticketing-System eingeführt, damit Besucher ihre Karten bereits im Vorfeld im Internet buchen können. Damit soll die maximale Zahl der Besucher eingehalten werden – ein Viertel der Menschen, die regulär erlaubt sind. Abstandsgebot und Maskenpflicht gelten weiterhin, die Innenbereiche bleiben geschlossen. Mensch und Tier freuten sich bereits sehr auf die Rückkehr der Besucherinnen und Besucher, so Heckel.