Karlsruhe (br) – Im Saisonendspurt der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA kassierten die PS Karlsruhe Lions am Montag eine unnötige und verdiente Niederlage. In einer von vielen Fouls, zahlreichen Unterbrechungen und zähem Spielfluss geprägten Partie lautete das Endergebnis gegen die Römerstrom Gladiators Trier 94:105. Es war das Nachholspiel des 21. Spieltags, das Corona-bedingt erst jetzt ausgetragen werden konnte.
Am kommenden Mittwoch stand ursprünglich ebenfalls ein Nachholspiel für die Lions auf dem Programm. Doch bei den Gästen von Phoenix Hagen gibt es eine bestätigte Corona-Infektion im Umfeld der Mannschaft. Das teilten die Feuervögel am Ostermontag auf ihren Kanälen mit. Für diesen Fall ist eine 14-tägige Quarantäne des gesamten Teams vorgesehen. Folglich kann die Begegnung nicht stattfinden. Damit stellt das verlorene Duell gegen die Gladiators gleichzeitig auch den vorläufigen Schlusspunkt einer langen Basketball-Tradition in der Karlsruher Europahalle dar. Denn aufgrund lange geplanter und im Mai beginnender Sanierungsarbeiten ziehen die Lions für die kommenden Spielzeiten um und empfangen ihre Gegner künftig in der neu errichteten Halle bei der Elisabeth-Selbert-Schule. Diese liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Europahalle und bietet 1.500 Zuschauern Platz – sofern die Spiele ab Herbst wieder vor Publikum ausgetragen werden können.
Zum Abschied sah die Europahalle ein lange spannendes aber kaum hochklassiges Spiel zweier Teams, die sich zunächst weitgehend neutralisierten. Auf beiden Seiten fehlte es in der Anfangsphase an der notwendigen Präzision, um deutliche Zeichen zu setzen. Nachdem die Gladiators über das gesamte erste Viertel hinweg knapp in Front lagen, holten sich die Lions Sekunden vor der Pause erstmals an diesem Abend die Führung. Mit 22:21 ging es in den nächsten Spielabschnitt. Danke einer zunächst guten Dreierquote hielt Karlsruhe einen knappen Vorsprung. Aber vor allem in der Defense waren die Probleme der erst vor wenigen Tagen aus der Quarantäne zurückgekehrten Gastgeber deutlich sichtbar. Damit einher ging eine hohe Foulbelastung – ein Umstand, der den Gästen immer wieder Chancen von der Freiwurflinie eröffnete. Die Partie war zerfahren, aber trotzdem spannend, da sich die Kontrahenten zumindest in der ersten Hälfte auf Augenhöhe begegneten und das Spiel stets eng war. Kurz vor der Halbzeit konnten aber die Gladiators Kapital aus ihrem besser funktionierenden Umschaltspiel schlagen. So ging es mit 45:49 und leichten Vorteilen für die Gäste in die Kabinen.
Zurück auf dem Parkett erwischten die Lions einen ungünstigen Start in den dritten Spielabschnitt. Die Trefferquoten der Hausherren gingen zurück und in Minute 24 hatte Trier erstmals einen zweistelligen Vorsprung herausgespielt. In dieser Phase verlor Karlsruhe auch seinen einzigen derzeit verfügbaren Center. Maurice Pluskota musste mit fünf persönlichen Fouls das Feld verlassen. Das Löwenrudel gab sich nicht geschlagen, meisterte die folgenden schwierigen Minuten gut und rückte wieder bis auf vier Punkte an die Gladiators heran. Mit ihrer schwachen Verteidigung und unnötigen Fouls machten sich die Lions aber selbst das Leben schwer und ließen den Gegner wieder davonziehen. Mit 69:80 ging es in die letzten zehn Minuten, die nochmals von vielen Unterbrechungen geprägt waren. Der Spielfluss kam zeitweise fast vollständig zum Erliegen, wovon die Gäste profitierten. Trier hielt den Vorsprung konstant und geriet nicht mehr in Bedrängnis.
Nach der fünften Niederlage in Folge liegen die LIONS weiterhin auf Platz elf. Tyseem Lyles belohnte sich gegen Trier mit 22 Punkten für eine seiner besten Saisonleistungen. KC Ross-Miller (21 Punkte), Kavin Gilder-Tilbury (19) und Gregory Foster (12) scorten ebenfalls zweistellig. Auch wenn die PlayOff-Ränge spätestens mit der vor kurzem beendeten Quarantäne und den dadurch verpassten Spielen außer Reichweite gerückt sind, sind die LIONS motiviert, am kommenden Samstag zum Saisonabschluss nochmals alles zu geben. Am 10. April geht es zu den VfL Kirchheim Knights. Die Gastgeber werden ebenfalls mit Ambitionen in das schwäbisch-badische Duell starten, denn sie kämpfen noch um eine möglichst gute Ausgangsposition für die PlayOffs.