Karlsruhe (br) – Die ersatzgeschwächte PS Karlsruhe LIONS hatten im Nachholspiel des 30. Spieltags der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA in der zweiten Hälfte der Begegnung keine Chance gegen die Tübingen Tigers, die Tabellenrang zwei festigten. Trotz der 112:85-Niederlage am 4. April hat das Löwenrudel angesichts noch zweier ausstehender Hauptrunden-Spiele weiterhin alle Chancen, die PlayOffs zu erreichen – und dort im Viertelfinale vielleicht sogar wieder auf das Team aus der Neckarstadt zu treffen.
Der erste Korb für die Tigers fiel bereits nach fünf Sekunden, doch die LIONS antworteten umgehend in Person von Leo Behrend, der seinen ersten von insgesamt sechs Dreiern an diesem Abend erzielte. Nach 100 Sekunden stand es plötzlich 2:8. Aber die Hausherren reagierten alles andere als geschockt und nach vier Spielminuten zeigte die Anzeigetafel ein eher erwartbares 12:10. Es war von Beginn an eine temporeiche Begegnung, doch es stellte sich die Frage, wie sich die mit lediglich acht Spielern unzureichende Rotation Karlsruhes im weiteren Verlauf auswirken würde. Leistungsträger Ferdinand Zylka fehlte erneut verletzungsbedingt und der Vertrag des ebenfalls für das bisherige Mannschaftsgefüge der LIONS bedeutsamen TreVion Crews war kurzfristig aufgelöst worden. So sahen die Fans in der Tübinger Paul Horn-Arena zwar leichte Vorteile ihrer Mannschaft, die sich allerdings nicht wirklich absetzen konnte.
Nachdem die Partie mit 29:22 ins zweite Viertel gestartet war, gelang es den LIONS mehrfach fast, den Spielstand zu egalisieren. Aber die Defense der Gäste zeigte immer wieder Schwächen und entsprechend oft kamen die Tigers zum Erfolg. Folgerichtig nahm Aleksandar Scepanovic, der Headcoach des Löwenrudels, nach 17 Minuten beim Stand von 49:42 eine Auszeit, um den drohenden Lauf Tübingens zu unterbinden. Es half zunächst wenig, denn die Gastgeber setzten sich allmählich auf über zehn Punkte ab, waren dann aber ihrerseits hin und wieder unaufmerksam und verpassten es, kurz vor der Halbzeit davonzuziehen. Der Spielstand nach 20 intensiven Minuten: 56:50.
In Hälfte zwei ließ die Qualität des Duells etwas nach. Die Tigers führten schnell zweistellig, die LIONS hielten sich zunächst jedoch mit einigen guten Gegenstößen im Spiel. Allmählich machen sich nun allerdings Abnutzungserscheinungen beim Löwenrudel bemerkbar. Die einzigen in der Aufstellung verbliebenen Aufbauspieler Stanley Whittaker und Nils Schmitz hatten bis zu diesem Zeitpunkt komplett durchgespielt. Kurz vor der letzten Pause ging Tübingen durch einen 13-Punkte-Run erstmals über 20 Punkte in Front. Angesichts des Scores von 87:66 zu Beginn der abschließenden zehn Minuten bestanden für Karlsruhe nun allenfalls noch theoretische Siegchancen. Nachlassende LIONS-Trefferquoten führten dazu, dass die Begegnung keine Wendung mehr erfahren sollte.
Leo Behrend war mit 22 Punkten erstmals Topscorer für Karlsruhe, gefolgt von Stanley Whittaker (20), Nils Schmitz (14) und Maurice Pluskota (10). Das Team aus der Fächerstadt hat nun ein anspruchsvolles Restprogramm vor sich. Am 9. April geht es zu den ROSTOCK SEAWOLVES, dem aktuellen Spitzenreiter, bevor am 11. April in einem weiteren Nachholspiel die wiha Panthers Schwenningen warten, die den Klassenerhalt bisher noch nicht abgesichert haben. Die ProA-Hauptrunde 2021/2022 verspricht also Spannung bis zum Schluss.