Karlsruhe (mp) – Füllt ihr regelmäßig eure Wasserflasche am Hahn auf? Oder geht der Griff doch eher automatisch zur abgefüllten Wasservariante? Die Deutschen verbrauchen durchschnittlich 171 Liter Flaschenwasser pro Person im Jahr und das obwohl es viele Argumente für den Umstieg auf Leitungswasser gibt. Mit dem Ziel Leitungswasser zum Hauptgetränk unserer Gesellschaft zu machen, startet der gemeinnützige Verein a tip: tap zusammen mit den Stadtwerken Karlsruhe das Wasser-Quartier Karlsruhe.
„Es gibt ja nichts bequemeres als mit Leitungswasser zum Klima- und Umweltschutz beizutragen, sie müssen ja nur den Hahn aufdrehen.“, betont Thomas Frank Projektmitarbeiter bei a tip:tap. Leitungswasser ist nämlich nicht nur billiger, bequemer und gesund, sondern auch sehr nachhaltig.
Demzufolge ist es laut Matthias Maier, Geschäftsbereichsleiter Trinkwasser bei den Stadtwerken Karlsruhe „notwendig, im Hinblick auf einen Konsequenten Umwelt- und Klimaschutz Wasserressourcen zu schützen“. Dabei setzt die Initiative stark auf Überzeugung durch Wissen und Bildung, zum Beispiel mit einer bestimmten Rubrik ihrer Website: „Wasserwissen“. Hier könnt ihr eure Einsparung berechnen, Videos zur Thematik schauen oder kurz und knackig die „5 Gründe für Leitungswasser“ durchlesen.
Und nun kann sich Karlsruhe ganz offiziell als Wasser-Quartier bezeichnen. „Die Initiative setzt sich sehr stark dafür ein, dass hier in Karlsruhe auch Wasser im öffentlichen Raum verfügbar ist.“ sagt Matthias Maier, denn ein weiteres Ziel der Kooperation ist es die Trinkbrunnen-Kultur zu fördern und damit auch die Wertschätzung für die Ressource Trinkwasser zu erhöhen. Für Thomas Frank von a tip: tap ist Karlsruhe der perfekte Standort:
In Karlsruhe finden sich über 300 Brunnen, darunter gut 40 Trinkbrunnen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1715 zählte die Trinkwasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu den wichtigsten Aufgaben der Stadt. Vom kleinen höfischen Wasserwerk, ersten öffentlichen Ziehbrunnen auf dem Marktplatz und privaten Handpumpenbrunnen bis hin zur zentralen Trinkwasserversorgung über die heutigen vier Wasserwerke der Stadtwerke Karlsruhe – immer wurde die Infrastruktur der Daseinsvorsorge erweitert, um dem steigenden Trinkwasserbedarf der wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Zudem ist die Fächerstadt seit den 1970er Jahren u.a. durch das Technologiezentrum Wasser (TZW) ein bedeutendes Zentrum der Wasserforschung in Deutschland. Außerdem sitzt hier die Europäische Brunnengesellschaft, es gibt ein Wasser- und Brunnenmuseum. Und auch die Stadtwerke Karlsruhe sehen sich nicht nur als bloßer Wasserversorger, sondern auch als Wasserbotschafter, der ein breites Bewusstsein für den Wert des Trinkwassers schaffen will. Gemeinsam mit seinem Partnernetzwerk macht das Wasser-Quartier Karlsruhe diese traditionsreiche Wasser-und Brunnenkultur der Stadt sichtbar und erlebbar und schreibt sie weiter fort.
Viele wissen bestimmt gar nicht, wo es in Karlsruhe überall Trinkwasserbrunnen gibt. Auf der Übersichtskarte findet ihr alle Durstlöscher der Stadt!