Graben-Neudorf (pol/lk) – Eine Handtasche im Gleis hat für eine Frau im Bahnhof Graben-Neudorf beinahe tödlich geendet. Ihr Begleiter hatte die Handtasche nach einem Streit auf die Gleise geworfen. Der Fahrer eines heranfahrenden Güterzuges reagierte geistesgegenwärtig und rettete der Frau somit vermutlich das Leben.
Am späten Mittwochabend hat ein Lokführer im Bahnhof Graben-Neudorf einer Frau vermutlich das Leben gerettet. Die 44-Jährige war auf dem Bahnsteig offenbar mit ihrem Begleiter in Streit geraten. Der 35 Jahre alte Mann nahm daraufhin die Handtasche und leerte den Inhalt auf die Gleise. Um ihre Sachen wieder einzusammeln, stieg die Frau vom Bahnsteig in den Gleisbereich und hatte dabei vermutlich einen aus Karlsruhe nahenden Güterzug übersehen.
Geistesgegenwärtig reagierte der Lokführer und leitete eine Schnellbremsung ein. Damit verhinderte der Fahrzeugführer Schlimmeres und die Frau blieb bei dem wagemutigen Ausflug ins Gleisbett unverletzt. Ihr Verhalten stellte aber einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr dar, weshalb sie jetzt mit einer Anzeige rechnen muss. Außerdem machten die Beamten deutlich, wie knapp sie dem Tod entgangen ist. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe 14 Unfälle im Bahngebiet, bei denen 4 Personen verletzt und 7 Personen getötet wurden.
Die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe weist daher in aller Deutlichkeit auf die Gefahren in Bahnbereich hin. Zum einen bringen sich Menschen im Gleis selbst in Lebensgefahr, zum anderen können Reisende im Zug durch die Gefahrenbremsung erheblich verletzt werden. Die Züge nähern sich oft sehr schnell und leise. Je nach Windrichtung werden sie oft erst in letzter Sekunde wahrgenommen. Außerdem können Züge nicht ausweichen und haben einen extrem langen Bremsweg. Überqueren Sie daher auch nur an den vorgesehenen Stellen die Gleise und seien Sie Vorbild für Kinder und Jugendliche.