Einer neuen Studie zufolge sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung Linkshänder. Das entspricht allein in Deutschland also rund acht Millionen Menschen. Sie haben es in der Gesellschaft noch immer schwerer. Im Alltag ist alles auf die Nutzung mit der rechten Hand ausgelegt. Mittlerweile gibt es zwar Linkshänder-Läden, ganz so wie in der Zeichentrickserie „Die Simpsons″. Bei vielen Produkten fehlt es an Alternativen. Das merken Linkshänder vor allem bei der Technik. Die Nutzung von Smartphone oder Laptop ist mit Tücken verbunden.
Ein klassisches Beispiel für eine Diskriminierung von Linkshändern stellte das iPhone 4 dar. Es war für sie schlicht nicht benutzbar. Hielten sie es in ihrer linken Hand, verdeckten sie damit die Antenne. In den meisten Fällen brach dadurch der Empfang ab – telefonieren und surfen war für Linkshänder unmöglich. Mittlerweile reagierten diverse Hersteller auf die Bedürfnisse von Linkshänder. Bei Windows erlaubt eine Funktion die Belegung der Tasten auf der Maus zu wechseln. Digitale Tastaturen auf dem Tablet lassen sich für Linkshänder einstellen. Und bei einem Smartphone mit Android findet sich in den Einstellungen ein Modus für Linkshänder. Das Problem dabei: diese Funktionen werden oftmals nicht genutzt. In ihrem Leben gewöhnten sich Linkshänder diverse Strategien zur Kompensation an. Die Einhändigkeit – also die ausschließliche Nutzung einer Hand – gibt es selten. Gilt ebenso für Rechtshänder, auch sie machen manche Dinge mit der linken Hand. Was genau das ist, hängt vom Menschen und seiner Entwicklung ab.
Bei der Entwicklung von Apps für das Smartphone beachten die Entwickler die Bedürfnisse von Rechts- und Linkshänder. Das gilt etwa im beliebten Online Casino. Automatenspiele sind meist so konfiguriert, dass auch Linkshänder ihre Freude daran haben. Bei Poker, Black Jack oder anderen Spielen im Online Casino fällt es ohnehin nicht auf, mit welcher Hand gespielt wird. Hier zählen Geschick, Strategie und etwas Glück bei den beliebten Kartenspielen. In anderen Bereichen fehlt es an Alternativen für Menschen, die ihre linke Hand hauptsächlich nutzen. Kameras und Camcorder sind alle auf die Bedienung für Rechtshänder ausgelegt. Elektronikprodukte vom Fachhandel für Linkshänder gibt es in diesem Fall nicht. Das wird sich auf absehbare Zeit nicht ändern. Da es selbst unter Linkshänder keine einheitliche Front gibt und jeder seine eigenen Strategien zur Kompensation entwickelte, fehlt es schlicht an einer ausreichenden Nachfrage. Hohe Entwicklungskosten bei geringer Nachfrage scheuen die Hersteller.
Die Tücken bei der Technik sind nicht das einzige Hindernis. In der Schule brauchen Linkshänder anderes Material und die Sprache diskriminiert sie ebenfalls. „Im Recht sein″ ist ein sprachlich positiv besetzter Begriff. Links hingegen wird mit Begriffen wie „linken″ oder „link″ assoziiert und entsprechend negativ betrachtet.
Im Mittelalter wurden Linkshänder argwöhnisch betrachtet und sogar ausgegrenzt. Da hat sich in einigen Kulturkreisen bis heute gehalten. Im Islam gilt die linke Hand als unrein und schmutzig. Deshalb wird sie dort weder zum Essen noch zur Begrüßung gereicht.
Linkshänder zu sein ist keine Sache der Erziehung, sondern angeboren. Das ist mittlerweile in der Medizin anerkannt. Früher wurden Kinder gedrängt, die rechte Hand zu nutzen. Inzwischen ist bekannt, dass solche Methoden die Leistungsfähigkeit der Kinder senkt und zu schlechten schulischen Ergebnissen führt.