Landau/Germersheim (pm/lk) – In den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim ist erstmals der Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritten worden. Damit befinden sich die Kreise in der „Gefahrenstufe“ Orange des Warn- und Aktionsplans des Landes Rheinland-Pfalz. Dieser sieht nun das Zusammentreten einer regionalen Corona-Task-Force vor.
Seit Dienstag haben sich 19 weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Der aktuelle Inzidenzwert im Kreis Südliche Weinstraße liegt bei 41. Bei den neuen Fällen sind auch zwei Kindertagesstätten betroffen. In der Kita Eußerthal wurde eine weitere Betreuungsperson positiv getestet. Es handelt sich um eine Kontaktperson der zuvor infizierten Indexpatientin. Als Kontaktperson der Kategorie 1 war die nunmehr positiv getestete Betreuungsperson bereits in Quarantäne. Des Weiteren wurde ein Kind der protestantischen Kindertagesstätte in Godramstein positiv auf getestet. Die Infektion ist auf enge Kontaktperson des Kindes zurückzuführen, die ebenfalls positiv getestet wurde. Das Kind besuchte zuletzt am 14. Oktober bis zum Vormittag die Kita.
Nachdem der Wert von mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten hat, wurde heute auch der Landkreis Germersheim auf orange gestellt. „Es kommt jetzt auf uns alle an“, appelliert Landrat Fritz Brechtel und weist nochmals in besondere Weise auf die AHA-Regeln hin: „Es geht hier um die Gesundheit und das Leben von Menschen. Bitte achten Sie auf die im Vergleich doch einfachen AHA-Regeln. Ich empfehle Ihnen auch, die Corona-Warn-App zu installieren und zu nutzen. Es besteht kein Grund zur Panik, aber wir müssen jetzt sehr, sehr umsichtig und vorsichtig sein, damit nicht alles, was wir in den zurückliegenden Wochen wieder aufgebaut und an alltäglichem Schutz erreicht haben, wieder zerstört wird. Ich bitte Sie sehr eindringlich: Helfen Sie alle mit!“
Am Donnerstag kommt erstmals die vom Land einberufene Task-Force zusammen und berät über notwendige und mögliche Maßnahmen, um die Verbreitung des Virus im Landkreis zu verlangsamen bzw. zu stoppen. Der Task Force gehören gemäß des Warn- und Aktionsplans des Landes betroffene Kommunen, Ordnungsbehörden, Gesundheitsamt, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Innenministerium, Bildungsministerium, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Kommunale Spitzenverbände und Polizei an. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie passgenau auf wieder steigende Infektionszahlen regional reagiert werden kann, um die daraus resultierenden negativen wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Folgen für die Gesellschaft so gering wie möglich zu halten.
Um einer Ausbreitung des Corona-Virus frühzeitig entgegenzuwirken, hat das Land zusätzlich zur jeweils aktuellen Corona-Bekämpfungsverordnung den Corona Warn- und Aktionsplan RLP eingeführt. Bei steigenden Infektionszahlen kann so zielgerichtet mit lokalen Maßnahmen und nicht mit erneuten flächendeckenden Beschränkungen reagiert werden. Für die vorherrschende „Gefahrenstufe“ Orange sieht der Plan die Gründung einer lokalen Corona-Task-Force sowie beispielsweise weitere Kontaktbeschränkungen oder eine erweiterte Maskenpflicht vor.
Zuvor war bereits die Stadt Landau in die „Gefahrenstufe“ Orange aufgestiegen. Mehr dazu lesen Sie hier:
https://www.die-neue-welle.de/display-news/steigende-fallzahlen-stadt-landau-ab-sofort-in-gefahrenstufe-orange