Freudenstadt (pm/lk) – Mit einem offenen Brief haben sich der Landrat, die beiden Oberbürgermeister sowie alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises Freudenstadt an Ministerpräsident Winfried Kretschmann gewendet. In dem Schreiben bitten sie darum, bei den anstehenden Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht nur auf die nackte Zahl der 7-Tage-Inzidenz zu schauen, sondern auch die große Not der Einzelhändler, Gastronomen und Hoteliers zu sehen und ihnen baldmöglichst eine wirtschaftlich tragbare Perspektive zu geben.
Mit dem Schreiben möchten der Landrat und die Rathauschefs deutlich machen, dass Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie zunehmend in große wirtschaftliche Bedrängnis geraten. Es seien gute und erprobte Hygienekonzepte vorhanden, mit denen ein Öffnen, flankiert von einer umfassenden Teststrategie, ihrer Meinung nach möglich sei. Auch ein eingeschränkter Betrieb der Kultur- und Sportveranstaltungen sei mit dieser Strategie wieder möglich.
Der Landrat, die beiden Oberbürgermeister sowie alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises Freudenstadt bitten Ministerpräsident Kretschmann eindringlich darum, das „Tübinger Modell“ mit Hygienekonzepten und Teststrategien auf das gesamte Land auszuweiten. Nur so könne die drohende Insolvenzwelle abgemildert und die drohenden Schäden abgewendet werden.
Der touristisch geprägte Landkreis Freudenstadt könne sich vorstellen, einen Tagespass einzuführen, der zur Nutzung von Theatern, Kinos, Gaststätten und des Einzelhandls berechtigt. Die dafür notwendigen Testkapazitäten seien bereits in den vergangenen Wochen aufgebaut worden. Außerdem habe der Kreis die Luca-App eingeführt, die große Akzeptanz in den Betrieben erfahren habe. Die sich andauernd ändernden Regelungen seinen für die Bürger kaum mehr nachzuvollziehen.