Landgericht Baden-Baden ordnet Gutachten im PFC-Skandal an

01. Juni 2022 , 16:29 Uhr

Im Streit um Schadenersatz in Millionenhöhe im PFC-Skandal will das Landgericht Baden-Baden ein Gutachten in Auftrag geben. Möglicherweise könne noch dieses Jahr in dem Fall entschieden werden, teilte das Gericht mit. Die Stadtwerke Rastatt wollen in dem Zivilverfahren rund 6,5 Millionen Euro von einem Kompostunternehmer einklagen.

6,5 Millionen Euro von Kompostunternehmer gefordert

Der Kompostunternehmer soll seinen Kompost mit Abfall aus der Papierindustrie versetzt, an Landwirte verkauft und auf Felder aufgebracht haben. Die Papierschlämme waren, so der Vorwurf, mit sogenannten per- und polyfluorierten Chemikalien, kurz PFC, belastet. Sie sind giftig, gesundheitsschädlich und in der Natur praktisch nicht abbaubar.

Wasserwerke mussten geschlossen werden

Die Stadtwerke Rastatt hatten wegen der Verunreinigungen unter anderem Wasserwerke schließen beziehungsweise sanieren und mit Filteranlagen nachrüsten lassen müssen. Der Skandal rund um das Umweltgift beschäftigt die Region seit Jahren. Etwa 12 Prozent der etwa 10 200 Hektar Ackerland in Mittelbaden gelten als PFC-verunreinigt. Um das Gutachten abzuwarten, wurde der für Mitte Juni geplante zweite Verhandlungstermin in dem Verfahren aufgehoben. Wann der Prozess weitergeht, ist noch offen.

 

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