Karlsruhe/Baden-Baden (dpa/tk) – Erneut sind viele Menschen im Südwesten gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. Auf dem Karlsruher Marktplatz und dem Augustaplatz in Baden-Baden versammelten sich jeweils hunderte Menschen zu einer Mahnwache. Kundgebungen gab es auch in Stuttgart, Mannheim, Ludwigshafen, Konstanz und Friedrichshafen.
Die Stadt Karlsruhe hatte zur Mahnwache auf dem Marktplatz gerufen. Unter dem Motto „Karlsruhe steht zusammen: Solidarität mit der Ukraine“ sprach Oberbürgermeister Frank Metrup. Er rief die Menschen auf, sich den Angriff Putins auf die Ukraine nicht gefallen zu lassen. Und an die Staatenlenker richtet Mentrup den Appell, nicht nachzulassen, für „Weltoffenheit, Demokratie und Freiheit“ einzustehen.
Bei der Karlsruher Mahnwache sprach auch der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth. Er bezeichnete den russischen Einmarsch in der Ukraine als „Angriff auf die freie Welt.“ Putin und sein Regime scheine nichts mehr zu fürchten, als das Recht auf Selbstbestimmung, so Harbarth. Er warnte aber auch nun in einen „russischen Abwehrreflex“ zu fallen. Wir müssten auch den „Blick und Herz offenhalten für die russischen Soldaten, die für einen von ihnen verabscheuten Krieg missbraucht“ würden.
Mit den Tränen ringend trat auch Ulyana Senyuk vom Deutsch-Ukrainischen Verein Karlsruhe vor das Mikrofon. Sie sei nicht mehr fassungslos, sondern nur noch wütend, sagte sie. Sie hob die Tapferkeit und den Stolz der ukrainischen Männer und Frauen vor, die sich gegen die Übermacht der russischen Armee in ihrem Heimatland stellen. Am Ende, so sei Senyuk fest überzeugt, werde die Freiheit siegen.
Auch in vielen anderen Städten zeigten sich die Menschen im Südwesten solidarisch mit der Ukraine. In Baden-Baden kamen rund 500 Menschen auf dem Augustaplatz zusammen. Fast 3.000 vor dem Stadttheater Konstanz und sogar bis zu 9.000 Personen nahmen an einem Schweigemarsch in Mannheim teil. Kundgebungen gab es auch in Stuttgart, Ludwigshafen, Friedrichshafen und Leutkirch im Allgäu.