Karlsruhe (dpa/lsw) – Lastwagenfahrer sehen sich auf Baden-Württembergs Autobahnen immer wieder gezwungen, nachts ihr Fahrzeug falsch und riskant auf überfüllten Rastanlagen zu parken. Nach einer Untersuchung des ADAC führt die Enge auf den Raststätten an den Autobahnen zu teils dramatischen Zuständen. „Die Situation ist für Brummi- und Pkw-Fahrer gleichermaßen gefährlich“, sagte ADAC-Sprecherin Alexa Sinz am Dienstag in Karlsruhe. Besonders chaotisch sei die Lage nach Momentaufnahmen aus dem Monat August auf den Raststätten Bruchsal-West auf der A5 und Sindelfinger Wald auf der A8.
In Bruchsal mit 53 Stellplätze für Lkw standen demnach 13 Fahrzeuge in den Fahrgassen, 30 Fahrzeuge im Halteverbot oder im für Lkw nicht zugelassenen Bereich; zwei waren hochgefährlich im Ein- und Ausfahrtsbereich der Rastanlage abgestellt worden. Im Sindelfinger Wald nutzten drei Lastwagenfahrer den Seitenstreifen oder den Ein- oder Ausfahrtsbereich für ihre Nachtruhe – landesweit waren dies acht.
Zehn Fahrer hatten auf der Anlage nahe Stuttgart Pkw, Wohnmobilen oder Bussen ihre Stellplätze weggenommen. Im gesamten Land waren es 142. Weitere 20 Fahrzeuge fielen im „Sindelfinger Wald“ auf, weil sie außerhalb von markierten Parkflächen abgestellt waren, etwa zwischen den Lkw-Stellplätzen; landesweit waren es 136. Dem ADAC zufolge fehlen in Baden-Württemberg 3000 Stellplätze für Lkw.
Der ADAC untersuchte 96 Anlagen, wo drei Zählungen an den stark frequentierten Wochentagen Dienstag und Mittwoch am 3. und 4. August 2022 zwischen 22 Uhr und Mitternacht vorgenommen wurden.