Heidelberg (dpa/jb) – „Bestand erhalten ist das neue Bauen“, so begründet der Landeskonservator Martin Hahn, dass Denkmalschutz Klimaschutz sei. Auch bei der Sanierung kann ein Denkmal umweltfreundlich verbessert werden.
Denkmalschutz und Klimaschutz sind nach Ansicht von Martin Hahn, Landeskonservator und Referatsleiter im Landesamt für Denkmalpflege, keine Gegensätze. „Sondern Denkmalschutz ist Klimaschutz“, sagte er der „Rhein-Neckar-Zeitung“ am Samstag anlässlich des Tags des offenen Denkmals am Wochenende. „Wir müssen nur auf die Gesamtklimabilanz schauen, die in einem Gebäude drinsteckt.“ In Denkmalen sei CO2 schon über viele Jahrhunderte gespeichert. „Bestand erhalten ist das neue Bauen“, sagte Hahn. Nichts anderes mache die Denkmalpflege. Landeskonservatoren sind unter anderem für Denkmalschutz und -erhalt zuständig.
Auch in Sachen energetischer Sanierung sei bei Denkmalen im Prinzip viel möglich, sagte der Experte. „Es ist eine Dämmung möglich – aber natürlich kein 40-Zentimeter-Wärmedämm-Verbundsystem aus Styropor auf einem Fachwerkhaus. Das würde schon optisch nicht passen.“ Es würde aber auch zu physikalischen Schäden führen. „Und dann ist irgendwann das Fachwerkhaus vergammelt.“ Auch könne auf fast jedes Denkmal eine Photovoltaik-Anlage. „Ein paar Grundregeln müssen eingehalten werden, damit das Erscheinungsbild nicht zu stark gestört wird“, erklärte Hahn. Ebenso könne man häufig eine moderne Wärmepumpe in Denkmale einbauen. „Man muss da nicht am alten Kohleofen festhalten.“