Karlsruhe (dpa/jal) – Auf Gebäuden in der evangelischen Landeskirche in Baden soll sich im neuen Jahr etwas tun: Ab 2024 ist die Umsetzung einer Photovoltaik-Offensive geplant. Die Landessynode hatte dies auf ihrer Herbsttagung beschlossen. Im Grunde soll überall dort, wo es möglich und sinnvoll ist, eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach. «Wir haben diese wunderbar großen Dachflächen», sagte Landesbischöfin Heike Springhart jüngst. Ziel der Landeskirche ist es, bis 2040 klimaneutral zu sein. Aus Sicht Springharts eine realistische Marke.
Eine extra für diesen Anlass gegründete kircheneigene Betriebs-GmbH schließt den Plänen zufolge einen Dienstleistungsvertrag mit dem kirchlichen Energieunternehmen KSE, installiert und betreibt die Anlagen für Photovoltaik (PV). Die Kirchengemeinden können ihre Dächer demnach an die landeskirchliche GmbH verpachten. Dieses Modell soll die Gemeinden finanziell und organisatorisch entlasten.
Auch der Denkmalschutz sollte der Installation von Solaranlagen nur noch selten im Weg stehen. Das baden-württembergische Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hatte 2022 neue Leitlinien erlassen und diese im April 2023 noch einmal angepasst. «Der denkmalfachliche Belang wird nun stärker zurückgestellt, um noch mehr PV-Anlagen zu ermöglichen. Außerdem wurde das Verfahren beschleunigt.»
Ähnliche Vorhaben wie bei der badischen Landeskirche gibt es euch bei jener in Württemberg sowie auf katholischer Seite bei der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Neben den markanten Kirchengebäuden sind beispielsweise Verwaltungen, Kindertagesstätten und Gemeindezentren der Kirchen im Fokus – sofern sie für PV taugen. Mit Blick auf den Klimawandel und die Energiewende sei vor allem das Thema Heizen in den großen Kirchengebäuden herausfordernd, sagte die Landesbischöfin. Auch nach den Erfahrungen aus dem Energiespar-Winter 2022/23 wolle die Landeskirche hier verstärkt auf körpernahe Lösungen setzen wie Sitzbankauflagen.