Landau (pm/mt) – Beim Ausbau der B10-Ausfahrt bei Landau-Godramstein sind Arbeiter im Boden auf Überreste aus der späten Römerzeit gestoßen. Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat sich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht.
„Uns erreichen viele Fragen zu den Funden und deren Auswirkungen auf den B10-Ausbau. Der zuständige Landesbetrieb Mobilität hat jetzt aber mitgeteilt, dass die Pläne für die Erweiterung der Abfahrt so angepasst werden können, dass erstens der Bau nicht gefährdet und zweitens die Funde nicht abgebrochen werden müssen“, so Hirsch.
Der OB zeigte sich beeindruckt von den einzigartigen archäologischen Funden auf Landauer Gemarkung: „Es ist faszinierend, sich vorzustellen, dass vor bald 2.000 Jahren an genau dieser Stelle die ‚alten Römer‘ ein Lager hatten“, so der Stadtchef. Die gefundenen Überreste werden zurzeit noch genauer untersucht; im Anschluss wollen die zuständigen Behörden die Ausgrabungsstelle der Öffentlichkeit präsentieren.
„Schon jetzt deutet aber alles darauf hin, dass es sich bei den Funden um die Überreste eines römischen Kastells, also eines Militärlagers, aus der Spätantike handelt“, teilt Stadtdenkmalpfleger Jörg Seitz als Vertreter der Unteren Denkmalbehörde mit. „Und wo ein Kastell war, war eigentlich auch immer eine Siedlung. Dass es in Landau eine solche gegeben haben muss, ist bereits seit rund 100 Jahren klar, als entlang der Eichbornstraße ein römisches Gräberfeld gefunden wurde. Die Siedlung vermuten wir zwischen diesem Fund und der neuen Grabung bei Godramstein.“
Zurzeit ist hier nur der von der B 10-Baumaßnahme betroffene Teil der Funde freigelegt. Wie Seitz mitteilt, laufen aber die Vorbereitungen für die Ausweisung als Denkmal und eines Grabungsschutzgebiets im Bereich der Fundstelle.