Stuttgart/Calw (dpa/lsw) – Die von der Corona-Pandemie betroffenen Sportvereine in Baden-Württemberg können auch im kommenden Jahr auf finanzielle Hilfen der Landesregierung zurückgreifen. Das Sonderprogramm „Soforthilfe Sport“ wurde bis zum 30. Juni 2021 verlängert, wie der Ministerrat am Dienstag beschlossen hat. Der TSV Calw und 49 andere württembergische Sportvereine hatten in einem Offenen Brief auf die Folgen des anhaltenden Corona-Lockdowns hingewiesen.
„Weil die Pandemie anhält und sich möglicherweise sinkende Mitgliederzahlen erst im neuen Jahr auswirken, verlängern wir das Programm“, sagte Sportministerin Susanne Eisenmann. „Wir lassen unsere Sportvereine und Sportverbände nicht im Stich.“ Die 55-Jährige appellierte auch an die Mitglieder: „Bleiben Sie Ihrem Verein bitte auch in diesen schwierigen Zeiten treu.“
Seit Beginn des Programms im vergangenen Sommer sind laut Sportministerium bislang etwa 730 Anträge mit einem Zuschussvolumen von rund 8,3 Millionen Euro bewilligt worden. Insgesamt stehen 11,6 Millionen Euro für die Unterstützung von Amateur- und Breitensportvereinen zur Verfügung. Das Geld soll helfen, finanzielle Einbußen durch die Corona-Krise abzufedern.
Der TSV Calw und 49 andere württembergische Sportvereine haben in einem Offenen Brief auf die Folgen des anhaltenden Corona-Lockdowns hingewiesen. Die Probleme für die Sportvereine hätten sich massiv verschärft. Die Frustration durch Untätigkeit und Perspektivlosigkeit bei den Ehrenamtlichen in den Vereinen sitze tief, heißt es in dem Schreiben an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sportministerin Susanne Eisenmann.
Mit viel Aufwand sei vor dem Lockdown ein Spielbetrieb unter Pandemie-Bedingungen ins Laufen gebracht worden, nun stehe alles still und niemand wisse, wie lange. Die Arbeit der Vereine für Gesellschaft und Gesundheit hätten zuletzt keine Berücksichtigung gefunden. Gerade der Kinder- und Jugendsport müsse schnellstmöglich wieder zugelassen werden, heißt es im Offenen Brief. Der Bewegungsmangel dürfte sich nun weiter verschärfen. Gerade in der Corona-Zeit sei es angebracht, alles zu tun, um die Widerstandskraft des Körpers zu erhöhen. Genau das Gegenteil sei passiert.