Stuttgart (dpa/lsw) – Unter dem Druck der Energiekrise und steigender Preise sollen Minderjährige und Familien zusätzlich durch das Land unterstützt werden. Auch Hilfsangebote wie Tafelläden bekommen mehr Unterstützung. Die grün-schwarze Koalition einigte sich nach Angaben der beiden Fraktionen darauf, soziale Einrichtungen und Beratungsstellen im kommenden baden-württembergischen Doppelhaushalt mit weiteren 35 Millionen Euro zu finanzieren.
Das Geld soll unter anderem in die Schulsozialarbeit, die Armutsbekämpfung und die stark belasteten Tafelläden für Hilfsbedürftige investiert werden. Unter dem Motto «Soziale Infrastruktur stärken» werde das Paket im laufenden Monat beschlossen, kündigten die beiden Fraktionsvorsitzenden von CDU und Grünen, Manuel Hagel und Andreas Schwarz, am Donnerstag in Stuttgart an.
Geplant ist unter anderem, in den kommenden beiden Jahren die Schulsozialarbeit mit insgesamt fast 14 Millionen Euro zusätzlich zu unterstützen, um Lernlücken zu schließen, wie die beiden Fraktionen mitteilten. Auch der grün-schwarze Koalitionsvertrag verspricht bereits die Stärkung der Schulsozialarbeit.
Der Landesverband «Tafel BW» und die örtlichen Tafeln sollen insgesamt weitere 1,3 Millionen Euro mehr erhalten, rund 2 Millionen Euro gehen in Stellen des Jugendschutzes, Jugendhilfe und der Jugendbildung. Als Teil eines «Masterplans Kinderschutz» sollen einzelne Programme im Kinder- und Jugendschutz mit jeweils bis zu 5 Millionen Euro in den Jahren 2023 und 2024 finanziert werden, das ist die zweitgrößte Einzelsumme des Pakets. Insgesamt rund 6 Millionen Euro fließen in den beiden kommenden Jahren in Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut, Überschuldung und Wohnungslosigkeit von Familien. Auch Bildungsangebote für Eltern und Familien sowie die Jugendhilfe und sonstige Träger sollen vom Unterstützungspaket profitieren.