Karlsruhe (dpa/lk) – Der Karlsruher SC kann sich mit einem Sieg beim SV Darmstadt 98 am Freitagabend im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga zurückmelden. Anpfiff ist um 18.30 Uhr – die Partie wird live auf Sky übertragen.
Trotz des engen Aufstiegsrennens in der 2. Fußball-Bundesliga will sich der Karlsruher SC erst nach Erreichen der 40-Punkte-Marke mit einer Bundesliga-Rückkehr befassen. Vor der Freitagspartie beim Abstiegskandidaten SV Darmstadt 98 rangieren die Badener mit 36 Punkten auf Rang fünf – nur sechs Zähler hinter dem punktgleichen Spitzenquartett aus Hamburg, Fürth, Bochum und Kiel. Sind die 40 Punkte erreicht, könne man „einen Haken dahinter“ machen, sagte KSC-Trainer Christian Eichner am Donnerstag. „Dann schauen wir, wo wir uns bei den genannten Mannschaften einordnen können.“
Die Mannschaft von Christian Eichner würde bei einem Erfolg zumindest über Nacht den Abstand auf die direkten Aufstiegsränge auf drei Punkte reduzieren. Die Statistik dürfte dem KSC jedenfalls Hoffnung machen: Darmstadts bislang letzter Heimsieg gegen die Badener liegt über 40 Jahre zurück – am 9. Mai 1980 waren die aktuellen Spieler beider Mannschaften nicht mal geboren.
Außerdem rechnet Eichner nicht mit einem zeitnahen Abschied von Torjäger Philipp Hofmann. Der im vergangenen Sommer wechselwillige Stürmer dürfte nach Ansicht Eichners zwar weiter begehrt bleiben. „Der Spieler wurde ja nicht schlechter“, sagte der 38-Jährige. „Deswegen bin ich froh, dass er bis mindestens 2022 bei uns ist.“ Der Coach geht also davon aus, dass Hofmann seinen bis 30. Juni 2022 gültigen Vertrag beim badischen Fußball-Zweitligisten erfüllt. Trotzdem würde sich Eichner gerne mal mit einem erfahrenen Kollegen über die damals schwierige Situation mit Hofmann unterhalten. „Mich würde zum Beispiel interessieren, wie ein Jupp Heynckes die Situation mit Philipp Hofmann gelöst hätte“, sagte er.
Vor einigen Monaten hatte Hofmann den KSC in Richtung 1. FC Union Berlin verlassen wollen, die Karlsruher ließen ihn aber nicht ziehen. Der 27-Jährige hatte sich deshalb nicht in der Lage gefühlt, beim Saisonauftakt bei Hannover 96 im vergangenen September zu spielen. „Es ist logisch, dass das intern diskutiert wird und Spuren hinterlassen kann. Zum Glück hat sich die Sache mit Philipp geklärt“, sagte Eichner. Als derzeit Tabellenfünfter haben die Karlsruher auch dank Hofmanns neun Toren sogar noch Aufstiegschancen.
In Darmstadt erwartet Eichner eine erfahrene Mannschaft mit einem Topstürmer namens Serdar Dursun. Dies erfordere von seiner Elf ein „erwachsenes und seriöses Auswärtsspiel zu betreiben“. Dass diese am vergangenen Sonntag durch die erste Niederlage des Jahres mental Schaden genommen hat, glaubt er dagegen nicht. „Was uns geärgert hat, war, dass wir die Null nicht halten konnten“, sagte der 38-Jährige. Mit dem Abstand zur Spitzengruppe habe man sich dagegen „gar nicht beschäftigt“.
Außerdem geht der SV Darmstadt 98 mit einigen Personalsorgen in das Spiel. Nach der 2:3-Niederlage beim FC St. Pauli sind bei den Lilien Marvin Mehlem und Lars Lukas Mai mit Prellungen angeschlagen. Definitiv fehlen die verletzten Aaron Seydel, Matthias Bader, Mathias Wittek, Silas Zehner und Thomas Isherwood. Patrick Herrmann stehe nach einer Hüftblessur hingegen wieder zur Verfügung, sagte Trainer Markus Anfang. „Es wird ein schwieriges Spiel gegen den KSC, der nicht umsonst bereits 36 Punkte auf dem Konto hat. Sie kommen mit viel Selbstvertrauen zu uns, auch wenn sie zuletzt gegen Nürnberg in letzter Sekunde verloren haben“, warnte Anfang.
Als Tabellen-14. liegt Darmstadt fünf Punkte vor dem Abstiegsrelegationsplatz. Der KSC liegt nach einer Serie von acht Partien, in denen die Blau-Weißen ungeschlagen waren, auf Tabellenplatz fünf. Erst am Sonntag mussten die Badener in Nürnberg ihre erste Niederlage im Jahr 2021 einstecken. Anpfiff in Darmstadt ist am Freitag um 18.30 Uhr – die Partie wird live auf Sky übertragen.