Karlsruhe (jp) – Der KSC muss sich Darmstadt 98 mit 1:2 geschlagen geben. Vor knapp 20.000 Zuschauern fiel das entscheidende Tor in den Schlussminuten.
Ungewohntes Bild im Karlsruher Wildpark: im dunkelblauen Sondertrikot mit goldenen und weißen Akzenten statt im klassischen Blau lief der KSC an diesem 12. Spieltag anlässlich des 70-jährigen Fusionsjubiläums zwischen dem FC Phönix und dem VfB Mühlburg zum Karlsruher Sport-Club auf. Verzichten musste KSC-Coach Christian Eichner in der Partie gegen den Tabellenzweiten aus Darmstadt auf Marcel Frank. Er spendete unter der Woche Stammzellen, konnte daher nicht mitwirken und wurde in der Innenverteidigung von Christoph Kobald vertreten – die einzige Änderung in der Startformation im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg in Bielefeld.
Eine Anlaufphase brauchte das Spiel nicht. Beide Teams begannen vom Anpfiff weg mit Tempo und Offensivdrang. Ihre breite Brust war beiden Mannschaften anzumerken. In der ersten Viertelstunde entwickelten sich allerdings aus dem Spiel heraus noch keine Torchancen, bei denen die beiden Torhüter gefordert wurden. Eine Standardsituation änderte das in der 19. Minute: Heise zirkelte einen Freistoß von der linken Seite in den Strafraum, den Schleusener per Kopf zum Führungstreffer verwertete – das 1:0 für den KSC. Wenig später hatte der KSC das 2:0 gleich mehrmals auf dem Fuß. Erst scheiterte Schleusener aus kurzer Distanz an Lilien-Keeper Schuhen, nach Batmaz Nachschuss und weiterem Gestocher wurde der Ball von den Gästen auf der Torlinie und kurz danach letztendlich zur Ecke geklärt. Jetzt war noch mehr Tempo in diesem Duell und es ging hin und her. Es entwickelte sich ein intensives Spitzenspiel, in dem der KSC in seinen Offensivaktionen bis zum Halbzeitpfiff mehr Torgefahr erzeugen konnte als die Gäste, sodass die knappe Halbzeitführung in Ordnung ging. Nach dem Schuss von Manu, der einen Meter am KSC-Tor vorbeirauschte und beispielhaft für die Offensivbemühungen der Lilien war, ging es in die Halbzeitpause.
Die zweite Halbzeit begann so intensiv wie die erste aufgehört hatte und mit einem Rückschlag für den KSC. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff nutzten die Gäste einen Eckball zum Ausgleich. Pfeiffer traf per Kopf (49.) Darmstadt versuchte direkt nachzulegen, doch auch der KSC hatte in Person von Fabian Schleusener den nächsten Treffer auf dem Fuß. Er traf den Ball bei seinem Versuch aus kurzer Distanz allerdings nicht richtig. Durchatmen hieß es dann nach einer guten Stunde. Pfeiffer köpfte in der 61. Minute zum vermeintlichen 2:1 ein, doch nach minutenlangem VAR-Check erkannte das Schiedsrichtergespann ein strafbares Handspiel der Darmstädter, sodass der Treffer aberkannt wurde. Eichner brachte unter anderem mit Kaufmann, Jensen und etwas später Rapp frische Power für das kräftezehrende Duell, das sich nun beruhigte, in dem Darmstadt allerdings etwas Oberwasser behielt. In der 88. Minute gelang den Gästen tatsächlich der Lucky Punch. Tietz umkurvte Heise nach einem Konter und schob an Gersbeck zum 2:1 ein. In der sechsminütigen Nachspielzeit schaffte es der KSC nicht mehr gefährlich vor das Tor der Lilien. Darmstadt springt durch den Sieg im Wildpark an die Tabellenspitze, der KSC bleibt zunächst Tabellensechster. Für beide Mannschaften geht es unter der Woche im DFB-Pokal weiter. Während Darmstadt gegen Borussia Mönchengladbach antritt, geht es für den KSC zu Ligakonkurrent Sandhausen.