Karlsruhe (jl) – Es ist wie verhext, Paderborn ist nicht gerade der Lieblingsgegner des KSC. Die Blau-Weißen unterlagen im heimischen BBBank Wildpark mit 0:3 (0:1).
Vor drei Jahren holten die Blau-Weißen den letzten Sieg gegen die Paderborner. Daher wurde es Zeit diese negativ-Serie endlich mal wieder zu durchbrechen. Der Anlass im BBBank Wildpark war auch gegeben – denn die Karlsruher feierten „30 Jahre das Wunder vom Wildpark“. Am 02. November 1993 gewann der KSC im UEFA-Cup mit 7:0 gegen den FC Valencia. Zu diesem Jubiläum haben sich die KSC Verantwortlichen einiges einfallen lassen. Neben einer Rabattaktion auf die Tickets der Nordtribüne beim Spiel gegen Paderborn gabs auch ein limitiertes Jubiläumstrikot und ein Schal.
Der Fokus wird bei Christian Eichner ein andere gewesen sein. Der dritte Heimsieg sollte gegen Paderborn eingetütet werden. Nach der Niederlage gegen St. Pauli änderte Eichner sein Team auf keiner Position. Der Übungsleiter schickte die identisch Elf wie gegen Pauli auf den Rasen. Drewes im Tor und davor bildeten Jung, Franke, Bormuth und Herold die Verteidigungsreihe. Im Mittelfeld startete Jensen, Wanitzek, Nebel und Stindl. Davor wieder die Doppelspitze mit Schleusener und Matanovic. Kapitän Jerome Gondorf war zwar wieder im Kader, hatte aber nach seiner Erkältung nur eine Trainingseinheit unter der Woche gehabt und daher reichte es für den Kapitän noch nicht für 90 Minuten. Im November 2020 konnte der KSC das letzte Mal gegen Paderborn gewinnen. Damals gab es ein knappes 1:0 im Wildparkstadion. Das Ziel für den heutigen Tag war klar – endlich mal wieder was zählbares gegen den SCP holen und am besten drei Punkte.
In den ersten paar Spielminuten war deutlich zu erkennen, wie beide Teams Probleme mit dem Rasen hatten. Der Spieluntergrund machte keinen guten Eindruck und sah noch schlimmer aus als die Wochen davor. Doch ein Ende ist in Sicht: Zum nächsten Heimspiel gegen Nürnberg soll schon der neue Rasen im Wildpark liegen. Die erste Chance des Spiels hatten die Gäste. Niclas Nadj zog aus circa zwanzig Metern ab und Drewes lenkte die Kugel gerade noch zur Ecke.
Der KSC erlaubte sich zu viele Abspielfehler in der eigenen Hälfte und so kam es zur Führung der Gäste. Wieder verloren die Blau-Weißen den Ball, kurz vor der Mittellinie. Paderborn schaltete schnell und Adriano Grimaldi war, ein Wimperschlag später, frei vor Drewes und schob rechts unten ein (17.). Bitter für die Hausherren die nun wieder einem Rückstand hinterherliefen. Nach 23 Minuten war der Arbeitstag von Sebastian Jung beendet. Der Abwehrspieler musste, aufgrund von Oberschenkelproblemen, gehen. Runter für ihn kam Marco Thiede.
Die bis dato größte KSC Chance gab es nach 30 Minuten. SCP Torhüter Jannik Huth hatte ebenfalls Probleme mit dem Untergrund und rutsche, während des Versuchs den Ball nochmal auf die Seite zu nehmen, weg. Stindl war herangeeilt und schnappte sich das Leder, doch der Weg zum Tor war zu Spitz und Huth versperrte im letzten Augenblick mit seinem Fuß das Tor.
Die nächste hundertprozentige Chance ließ nur sieben Minuten auf sich warten. Nach einer Flanke von Wanitzek klärte Kinsombi den Ball auf die Strafraumgrenze wo Stindl lauerte. Sein Abschluss aus sechzehn Metern konnte Huth nach vorne abprallen lassen. Der herangeeilte Matanovic versuchte den Ball über die Torlinie zu grätschen doch der Versuch ging über das Tor drüber. Paderborn lies die Karlsruher nun etwas mehr kommen. Kurz vor der Pause hatte Matanovic den Ausgleich auf dem Fuß. Nach der Hereingabe von Herold rutsche der Stürmer in den Ball, schaffte es aber nicht ihn über die Linie zu drücken. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel wechselte der KSC zweimal. Herold und Bormuth blieben in der Kabine. Dafür kamen Heise und Beifus. Die erste Chance hatte direkt wieder der KSC. Igor Matanovic wurde wieder super im Gästestrafraum in Szene gesetzt, seinen Abschluss konnte Huth aber wieder klären. Der KSC hatte nun deutlich mehr vom Spiel. Die Paderborner hatten sich seit Wiederanpfiff komplett auf’s Verteidigen konzentriert. Das öffnete dem KSC viele Räume und die Chancen häuften sich. So scheiterten Stindl (55.) und Schleusener (57.) an SCP Schlussmann Huth.
Die Hausherren rannten nun fast im Minutentakt auf das Paderborner Tor zu. Nach der Hereingabe von Nebel kam Schleusener an den Ball doch der Abschluss ging knapp am Pfosten vorbei (58.) Bis zur 70. Minute hatte der KSC das Spiel in der Hand, doch dann kam es zu einem entscheidenden Fehler im Aufbauspiel was die Paderborner ausnutzen. Filip Bilbija marschierte über das halbe Feld und legte rechts rüber auf den völlig allein stehenden Felix Platte, der aus 13 Metern den Ball ins Netz schweißte. Keine Chance für den KSC Schlussmann Drewes.
Dem KSC war nun anzumerken, dass die lange Drangphase in der zweiten Hälfte einige Kräfte gekostet hatte. Den Blau-Weißen fehlten die Ideen und Paderborn lauerte auf Konter. Das klappte dann auch in der 85. Spielminute. Paderborn kombinierte sich durch das komplette Feld durch und die Karlsruher gingen nicht konsequent dagegen. So stand Felix Platte wieder komplett alleine Im Strafraum und verwertete die Flanke Punkt genau zum 0:3. Danach ging auch nicht mehr viel – im Stadion hätte man eine Stecknadel aufschlagen hören – die Fans stellten den Support ein. Am Samstags sind die Karlsruhe bei den Freunden in Berlin zu Gast. Los geht’s um 20:30 Uhr.