Karlsruhe (jl) – Der KSC hat sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli mit 1:3 (0:2) verloren. Bei perfektem Spätsommerwetter haben die knapp 12.500 Fans ein turbulentes Fußballspiel gesehen, mit einem abgeklärtem Sieger aus dem Norden und ein Foulelfmeter, über den wohl noch ein Weilchen diskutiert werden wird.
Bei traumhaften Spätsommerwetter empfing der KSC den FC. St Pauli im BBBank Wildpark. Das Spiel durfte als TOP-Spiel der Zweiten Liga betitelt werden. Pauli stand vor der Begegnung auf Rang drei der Tabelle mit 13 Punkten, der KSC zwei Plätze dahinter auf Rang fünf mit 12 Zählern. Beide Mannschaften sind im Kalenderjahr 2021 stark unterwegs. Die Rückrunde der letzten Saison war für beide Mannschaften sehr erfolgreich. Auch in die neue Saison starteten beide viel besser als in die Vergangene. Somit durften sich die 12.500 Fußball Fans nicht nur über perfektes Wetter sondern auch über ein tolles Fußballspiel freuen. Eichner wechselte nach dem 2:1 Erfolg auf Schalke nichts an seiner Startelf. Auch der Gästecoach sah sich nicht gezwungen, nach dem 4:1 Erfolg gegen Ingolstadt, eine Änderung an der Startelf vorzunehmen. So sahen die Fans unveränderte Teams auf dem Wildpark-Rasen.
Den Fans bot sich in den ersten 10. Minuten ein heiteres Spielchen. Es ging flott hin und her mit einem leichten Übergewicht der Karlsruher. Die großen Torchancen blieben noch aus, auch weil beide Teams sehr sicher verteidigten. Das 1:0 für St. Pauli war dann ein sehr unglückliches Tor und kam aus dem Nichts. Marius Gersbeck verschätze sich bei einer Flanke von Maximillian Dittgen so dermaßen, dass er sich den Ball ins eigene Tor lenkte. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass nicht Dittgen das Tor zugesprochen bekam, sondern es als Eigentor von Marius Gersbeck gezählt wurde.
Das Tor tat vor allem Pauli gut, die auf einmal noch mutiger wurden. Der KSC wirkte hingegen etwas geschockt und musste sich erst mal wieder sammeln. In der 21. Minute dann fast das 2:0 für Pauli. Burgstaller lief nach einem Karlsruher Fehlpass alleine auf Gersbeck zu, der Keeper machte seinen Fehler wett und klärte stark im Eins-gegen-Eins gegen den Top-Stürmer. St. Pauli wurde immer stärker die KSC Abwehr hatte kaum noch Entlastung – auffällig waren die vielen Fehlpässe aufseiten der Karlsruher welche es Pauli überhaupt erst ermöglichten gefährlich vor dem Tor von Gersbeck aufzutauchen.
Nach etwas mehr als dreißig Minuten schien es dem KSC gelungen zu sein, sich wieder zu fangen. Die Blau-Weißen hatten wieder Zugriff auf das Spiel und tauchten wieder im Pauli Strafraum auf. Auf die erste große Karlsruher Chance warteten die Fans aber immer noch. Die gab es dann in der 40. Spielminute – Philipp Heise versuchte es mal aus cirka 16 Metern, Torhüter Nikola Vasilj lenkte den Ball gerade noch zur Ecke.
Schiedsrichter Nicolas Winter zeigte in der 43. Minute auf den Punkt und gab Elfmeter für Pauli. Vorausgegangen war ein vermeintliches Foul von Tim Breithaput an Daniel Kyereh. Die Fans waren sehr lautstark gegen diese Entscheidung. Auch Eichner war total außer sich und sah dafür vom Referee die Gelbe Karte. Der Videoassistent prüfte die Szene und gab dem Schiedsrichter recht. Pauli bekam den Elfmeter zugesprochen. Guido Burgstaller erzielte dann in der 45. Minute das 2:0 für die Gäste.
Das Spiel im Wildpark war bis zum Eigentor von Gersbeck (13.) sehr ausgeglichen. Nach der Führung für Pauli änderte sich das Spiel schlagartig. Der KSC wirkte auf einmal sehr verunsichert und Pauli lief Angriff um Angriff. Glück für den KSC der die fünfzehnminütige Druckphase unbeschadet überwand. Nach 30. Minuten fingen sich die Blau-Weißen wieder und hatten wieder mehr Spielanteile, allerdings ohne größere Chancen zu generieren. Bitter wurde es dann als der Referee kurz vor dem Halbzeit-Tee auf Elfmeter für Pauli entschied. Zwar zögerte Nicolas Winter erst – sah dann aber doch ein Foul von Breithaupt an Kyereh. Der VAR sah keine klare Fehlentscheidung und Burgstaller nahm dankend an und machte das 2:0 für Pauli. Diese Szenze wird wohl nach dem Spiel noch weiter für Diskussionen sorgen, denn auch mit Blick auf die Fernsehbilder bleibt der Elfmeter strittig.
Klar war das der KSC was ändern musste und das machte Eichner auch indem er Fabio Kaufmann vom Feld nahm und mit Fabian Schleusener einen zweiten Stürmer brachte. Die Karlsruher waren in der ersten Halbzeit kaum torgefährlich geworden, das sollte sich nun ändern. Pauli blieb hingegen unverändert und lies den KSC erst mal kommen um dann schnell zu kontern. Das wäre auch fast aufgegangen – die erste Chance gehörte den Gästen. Jackson Irvine fand sich komplett alleine im KSC-Strafraum wieder – doch sein Kopfball setzte er knapp über die Latte (50). Da wäre deutlich mehr drin gewesen. Dann kam der KSC – nach einer Ecke scheiterte Hofmann per Kopf am Pauli Schlussmann (51) und eine Minute später wieder der KSC Stürmer mit einem Schuss aus der Drehung, der abgefälscht knapp am Tor vorbeiging (52).
Der Schiedsrichter Nicolas Winter hatte Spaß am Karten verteilen – allerdings nur auf der Seite der Badener. Innerhalb von drei Minuten gab es drei Mal Gelb. Hofmann, Choi und Bormuth waren die Leidtragenden. Der KSC stürmte weiter und versuchte alles um den Anschluss zu schaffen. Doch Torhüter Vasilj hatte einen Bärenstarken-Tag und hielt Ball um Ball. Wenn Sie dann vorne nicht reinwollen, bekommt man sie meistens hinten und so war es auch im Wildpark.
Das 3:0 war ein klassischer Konter. Der KSC versuchte Offensiv alles und war hinten nun etwas dünner besetzt. Das führte dazu, dass Pauli leichteres Spiel im KSC-Strafraum hatte und die Abwehr mit ein paar wenigen Ballkontakten austanzen konnte. Daniel Kyereh war dann der Paulianer der den Querpass im Strafraum zum 3:0 einschieben konnte (58). Damit war der Drops nach 60. Minuten wohl gelutscht im Wildpark – außer es passierte noch ein Wunder.
Fabian Schleusener machte in der 79. Minute das erste KSC Tor an diesem Nachmittag. Da hatte die Pauli Abwehr mal ein Blackout und schlug zweimal am Ball vorbei – kein Problem für den frei stehenden Schleusener der per Drehschuss den Ball ins Gehäuse zimmerte. Alle weiteren Bemühungen der Blau-Weißen blieben dann erfolglos. Am Ende haderten die Karlsruhe viel zu sehr mit dem Schiedsrichter – was auch an den vielen Gelben Karten zusehen war. Pauli rückt durch den Sieg auf Platz zwei vor – der KSC ist siebter. Die Blau-Weißen fahren am kommenden Samstag zum Tabellenführer Jahn Regensburg. Los geht’s da um 13:30 Uhr.