Karlsruhe (tk) – Kaum war am Samstag das Spiel KSC gegen Eintracht Braunschweig abgepfiffen, ließen die Karlsruher eine Bombe platzen: Der Verein entlässt Sportdirektor Oliver Kreuzer mit sofortiger Wirkung. Fans, Spieler und viele Beobachter waren überrascht. KSC-Präsident Holger Siegmund-Schultze hat im Interview mit der neuen welle versucht, die Vorgänge zu erklären.
Schon in der Pressemitteilung vom Samstagabend hat der KSC von einer strategischen Neuausrichtung gesprochen. Präsident Siegmund-Schultze dazu: „Es war so, das wir im Rahmen der Lizensierung – die jeden März abgegeben werden muss bei der DFL – die Planung für die nächste Saison gemacht haben. (…) Wir haben festgestellt, daß uns in den Einnahmefeldern, also Transfer-Einnahmen, TV-Gelder usw., das uns da signifikant Einnahmen im Vergleich zum Durchschnitt der 2. Bundesliga fehlen. Und dann haben wir mit Oliver Kreuzer besprochen, daß wir gerne mit ihm einen Strategie und Konzepte diskutieren würden.“ Dabei hätte der KSC aber feststellen müssen, daß es mit ihm nichts zu machen sei.
Ein Nachfolger für Oliver Kreuzer steht noch nicht fest. Die Aufgaben eines Sportdirektors übernimmt bis auf weiteres eine Task Force unter anderem mit KSC-Cheftrainer Christian Eichner.
Die Entlassung lief nach einem Bericht der BNN nicht gerade glatt. Kreuzer selbst haben die Nachricht von seiner Entlassung auf der Fahrt zu einem Scout-Termin in den Niederlanden aufs Handy bekommen. Auch habe es Unmut innerhalb des KSC-Beirates gegeben. Vereinspräsident Siegmund-Schultze ist sich dessen sehr wohl bewusst: „Das ist auch zu erwarten, daß wenn man eine strategische Neuausrichtung bezogen auf die nächsten zwei, drei Jahre plant, (…) dann darf man keinen Applaus vom Publikum erwarten.“ Dennoch steht Siegmund-Schultze zu der Entscheidung und begründet sie mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit den KSC dauerhaft stabil aufzustellen.