Regensburg (jl) – Wer hätte das gedacht, dass Jahn Regensburg nach neun Spieltagen mit 21 Punkten von der Tabellenspitze grüßt? Der KSC konnte den Jahn nur leicht ins Stolpern bringen, am Ende gab es eine Punkteteilung 2:2 (0:1). Regensburg wird den Punkt als Gewinn betiteln, der KSC eher als zwei Punkte Verlust – denn die Blau-Weißen waren über weite Strecken das deutlich bessere Team.
Erster gegen Neunter – damit schien die Favoritenrolle klar vergeben, doch Jahn-Coach Mersad Selimbegovic sah das nicht so. „Tabelle hin oder hier – kann in dieser Liga nicht sagen: Wir sind Favorit und müssen das Spiel gewinnen“. Trotz der 3:1 Niederlage, letzte Woche gegen St. Pauli, änderte Eichner nichts an der Startaufstellung. Jerome Gondorf musste wieder passen, der Kapitän ist immer noch nicht fit.
Oliver Kreuzer sah beide Teams fußballerisch auf einer Höhe – doch der Sportdirektor warnte trotzdem vor dem Jahn – die Oberpfälzer zählen zu den laufstärksten Teams in Liga 2.
Auf dem Spielberichtsbogen stand noch Robin Bormuth in der Startelf, dieser wurde aber kurzfristig von Daniel Gordon ersetzt – den Grund für diesen Wechsel blieb noch offen.
In der 10. Spielminute ging Regensburg in Führung, aber der Torschütze Jan Niklas Beste stand leicht im Abseits. Der KSC machte es dann besser. In der 14. Minute war es Wanitzek der die Karlsruher in Führung brachte. Die Badener spielten den Führungstreffer blitzsauber raus. Über mehrere Stationen vernaschten die Blau-Weißen die Regensburger Abwehr. Am Ender der Kette stand Wanitzek, am Rande des Sechzehners komplett frei und Lorenz legte dem Mittelfeldakteur auf. Wanitzek lies Alexander Meyer im Regensburger Tor keine Chance – sein Wuchtschuss war unhaltbar. Anhand der Anfangsphase war die Führung für den KSC vollkommen in Ordnung. Die Badener machten dem Tabellenführer das Leben schwer.
Auch nach knapp 30. Minuten Spielzeit hatte der KSC mehr vom Spiel. Regensburg tat sich im heimischen Stadion sehr schwer und tauchten nur ganz selten vor dem Tor von Marius Gersbeck auf. Richtig gefährlich wurden die Oberpfälzer bis dato auch noch nicht. Der KSC hatte neben dem Führungstreffer von Wanitzek noch eine weitere Chancen gehabt – Hofmanns Abschluss wurde zur Ecke geblockt (26).
Der KSC spielte das clever bis zur Pause weiter. Regensburg hatte weiterhin Probleme an den Ball zukommen und der KSC spielte ein starkes Auswärtsspiel, bei dem die Blau-Weißen alles im Griff hatten. Daher ging die 1:0 Pausenführung für den KSC auch komplett in Ordnung.
Für die Karlsruher ging es unverändert in den zweiten Durchgang. Regensburg wechselte einmal – Saller kam für Farber.
Der KSC lies nicht nach und belohnte sich schon früh in der zweiten Halbzeit. Regensburg verteidigte nach einem Eckball sehr schlecht und das nutze Marco Thiede eiskalt aus. Der Abwehrspieler wurde von Gordon im Sechzehner angespielt und nach einer leichten Drehung kann Thiede den Ball im Regensburger Tor unterbringen und damit auf 2:0 erhöhen.
Nach einem Handspiel im Sechzehner von Kobald gab es Elfmeter für den Jahn. Andreas Albers nutze die Möglichkeit und verkürzte nur fünf Minute nach dem zweiten KSC Tor auf 1:2 (56).
Zwei Minuten später glich Regensburg dann aus. Nach einem vermeidlichen Foul von Gordon an einem Regensburger gab es eine gute Freistoßmöglichkeit für den Jahn. Der KSC schaffte es nicht die hohe Hereingabe zu verteidigen und EX-KSC Spieler Gimber war mit dem Kopf dran und machte das 2:2 (58).
Regensburg brauchte lediglich zwei Minuten um auf Gleichstand zustellen und die beiden Tore hauchte den Oberpfälzern wieder Leben ein – der KSC kam nun etwas ins Schwimmen. Eichner nahm Heise vom Platz und brachte Kilian Jakob – ein positionsgetreuer Wechsel.
Eichner wollte sich mit der Punkteteilung nicht zufrieden geben und brachte noch Kother und Cueto für Kaufmann und Lorenz für die Schlussviertelstunde. Doch beide Teams schafften es nicht mehr, größere Chancen zu kreieren. Zwar gab es in der vierten Minute der Nachspielzeit nochmal ein Aufreger. Daniel Gordon sollte den Ball im eigen Strafraum, mit der Hand gespielt haben – daher entschied Schiedsrichter Aytikin auf Elfmeter. Doch der Videoassistent schaltete sich ein und korrigierte die Entscheidung des Schiedsrichters – vor Gordon war schon der Regensburger Zwarts mit der Hand am Ball. So blieb es am Ende bei dem 2:2 was sich für den KSC als Niederlage anfühlen dürfte. Die Karlsruhe waren über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft. Regensburg kam durch einen Handelfmeter zum Anschlusstreffer und durch einen strittigen Freistoß zum Ausgleich. Am Ende hilft das dem KSC alles nichts – die Blau-Weißen müssen mit dem Punkt leben und dürfen jetzt mal durchatmen – es ist Länderspielpause. In zwei Wochen gastiert dann der Tabellenvorletzte Erzgebirge Aue im Wildpark.