Karlsruhe (dpa/lk) – Am Donnerstag trifft der Karlsruher SC in der Englischen Woche der Zweiten Fußball Bundesliga auf den FC Erzgebirge Aue. Mit dabei ist auch wieder Kapitän Jérôme Gondorf. Anpfiff in Aue ist am Donnerstagabend um 20:30 Uhr.
Für viele Blau-Weißen Fans sind die Auswärtsfahrten nach Aue nicht gerade mit Glücksmomenten verbunden. 22 Mal haben die beiden Teams gegeneinander gespielt und nur fünfmal konnte der KSC gewinnen. In Aue gab es in der Geschichte nur einen Sieg, dieser liegt über neun Jahre zurück. Bitterste Niederlage in Aue war im Jahr 2018: Beim Relegationsrückspiel, um den Aufstieg in Liga 2, verlor der KSC 3:1 in Aue und musste ein weiteres Jahr in der Dritten Liga ran. Nun treffen sich beide Teams wieder in der zweithöchsten Spielkasse und sind auch noch direkte Tabellennachbarn. Der KSC ist neunter mit 16 Punkten, Aue steht auf Platz 10 ebenfalls mit 16 Zählern. Zudem wird Aue von einem ehemaligen KSC-Spieler trainiert – Dirk Schuster sitzt bei den Veilchen auf der Bank.
Viermal konnte der KSC in den vergangenen Wochen in Folge gewinnen, zum Start der Englischen Woche mussten die Badener allerdings eine Niederlage schlucken. Düsseldorf gewann im Wildpark mit 2:1. Diese Niederlage wurde genau analysiert und jetzt liegt der Fokus auf Aue. Am kommenden Montag geht es gleich weiter gegen den Hamburger SV. Da ist die Belastung in der Mannschaft recht hoch. Darum könnte gut möglich sein, dass Eichner etwas umstellt, um Spieler zu schonen: „Auf den laufintensiven Positionen werden wir schauen, wie sich die Frische darstellt. Durch den Doppelpack mit dem HSV liegt extrem wenig Zeit dazwischen, das spielt in die Verlosung mit rein. Wir wollen frisches Personal reinbringen, aber auch nicht überdrehen. Denn die Jungs hatten zuvor vier Spiele in Folge gewonnen.“
Kapitän Jérôme Gondorf kehrt im Spiel beim FC Erzgebirge Aue in die Startelf zurück. „Klar ist, dass er wieder reinkommt. Und dann werden wir schauen, was wir machen“, sagte KSC-Trainer Christian Eichner. Der Mittelfeldspieler musste zuletzt beim 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf wegen der fünften Gelben Karte pausieren. Offen ließ Eichner, ob für Gondorf der Ersatzmann Alexander Groiß am Donnerstag wieder auf die Bank rückt. „Wir haben die Möglichkeit, mit zwei Sechsern zu spielen oder auch einmal auf den Positionen durch zu tauschen“, sagte der Coach. In der Englischen Woche müsse nur alles so passen, „dass wir glücklich aus Aue nach Hause fahren“.
Das oberste Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt – am Besten so früh wie möglich. Mit einem Dreier in Aue würde der KSC einen weiteren großen Schritt machen, allerdings weiß Eichner bestens Bescheid was dort alles passieren kann: „Spiele gegen Aue sind oft ähnlich. Das sind Spiele auf Augenhöhe. Einige Jungs sind seit Jahren dabei, das zeigt die mannschaftliche Geschlossenheit und ihr Verbund. Da müssen wir extrem auf der Hut sein. Sie haben ein sehr gutes Umschaltspiel nach vorne. Und wir werden an unsere Leistungsgrenze gehen müssen, um in Aue Punkte mitzunehmen.“
Aues Chefcoach Dirk Schuster hat vor der Partie seinen Trainerkollegen Christian Eichner gelobt. „Er macht dort einfach gute Arbeit. Es ist eine Entwicklung sichtbar. Der KSC spielt sehr flexibel mit viel Torgefahr aus allen Reihen heraus“, sagte Schuster am Mittwoch. Der 52-Jährige warnt besonders vor Philipp Hofmann. Der KSC-Stürmer erzielte in der laufenden Saison schon sechs Tore. „Er könnte meines Erachtens auch in der ersten Bundesliga spielen“, sagte Schuster. Seine Abwehrspieler sollten Hofmann immer im Blick haben. „Ihn in reine Manndeckung zu nehmen und vom Spielfeld bis auf die Toilette zu verfolgen, macht keinen Sinn. Wenn er im torgefährlichen Raum auftaucht, muss er manngedeckt werden. Ansonsten können auch flexible Übergaben erfolgen.“
Nach dem Spiel am Donnerstag gegen Aue, folgt eine lange Heimfahrt nach Karlsruhe. Dann gehen die Badener in eine kurze Vorbereitung auf das nächste Flutlichtspiel. Am Montagabend um 20:30 Uhr wird nämlich schon der Hamburger SV im Wildpark auf dem Rasen stehen. Nach dieser Begegnung verabschiedet sich die 2. Liga in eine 1 ½ wöchige Pause – bevor es dann direkt nach Silvester wieder weitergeht. Am 02. Januar ist der KSC in Fürth zu Gast. Viel Zeit zum Entspannen bleibt dank der Corona-Pandemie in dieser Saison nicht.