Karlsruhe (jl) – Der KSC besiegt im letzten Heimspiel der Saison den Tabellenzweiten Holstein Kiel mit 3:2 (0:1). Damit bleibt die Frage, wer direkt aufsteigt und wer in die Relegation muss, noch offen. Der KSC kann sein Punktekonto derweil auf 49 Zähler erhöhen und kann am letzten Spieltag das Saisonziel, 50 Punkte knacken, noch schaffen.
Eichner änderte nichts an der Startaufstellung. Es begannen die gleichen elf Männer wie beim 2:2 in Fürth vergangene Woche. Der KSC hat sich das Ziel gesetzt die 50 Punkte noch zu erreichen und nicht zu leichtfüßig in die Begegnung zugehen, denn für Kiel geht es noch um sehr viel. Die Störche kämpfen mit Bochum und Fürth um die direkten Aufstiegsplätze. Den Relegationsplatz haben die Norddeutschen sicher, doch Kiel will direkt hoch ohne Umwege über die ungeliebte Relegation. Auch wenn es für die Blau-Weißen um nichts mehr geht, wollen sie Kiel ärgern und den Aufstiegskampf spannend halten. Mit Jonas Meffert und Fabian Reese kam auch zwei Altbekannte KSC-Spieler zurück in den Wildpark. Meffert spielte zwischen 2014 und 2016 beim KSC – dann nochmal kurz 2017 als Leihspieler vom SC Freiburg. Reese war damals von Schalke ausgeliehen schaffte es aber nicht im Jahr 2017 den Abstieg in die dritte Liga zu verhindern.
Dass der KSC dieses Spiel nicht auf die leichte Schulter nahm, war direkt von Anfang an zusehen. Der KSC startete mutiger, hatte mehr Ballbesitz und setzte Kiel direkt in der eigenen Hälfte unter Druck. Die Störche hatten damit Probleme ihr eigenes Spiel aufzubauen und es schien auch so als ob das Karlsruher Angriffsspiel die Gäste überraschte. Trotzdem schaffte es weder der KSC oder Kiel größere Chancen in den ersten 25 Minute zu kreieren.
Nach der Anfangsoffensive der Karlsruher flachte das Spiel etwas ab. Kiel versuchte mehr Druck auf die KSC-Abwehr auszuüben blieb aber größtenteils erfolglos. Die Karlsruher hatten zwar immer wieder gute Ansätze in der Offensive, aber der letzte entscheidende Pass oder Abschluss fehlte. Erste größere Chance gab es nach 33 Minuten. Fabian Reese zog aus circa 17 Meter ab und setzte den Ball knapp neben das Gehäuse von Marius Gersbeck.
Der KSC versuchte es dann in der 35. Minute mal mit einen Abschluss – Hofmanns Schüsschen aus knappen zwanzig Meter war kein Problem für KSV Schlussmann Dähne.
In der 41. Minute gingen die Gäste in Führung und da bis dahin sowieso kaum etwas passiert war, war das auch überraschend. Die KSC-Abwehr lies Janni Luca Serra freien Raum und der nutze das komplett aus. Wie ein warmes Messer durch Butter geht – so einfach ging der Kieler durch die KSC-Verteidigung und lies auch Gersbeck keine Chance. Große Erleichterung und Freude bei Holstein Kiel, die mit dem Führungstreffer zwischenzeitlich sogar auf Platz Eins sprangen. Mit der knappen Führung ging es dann auch in die Pause.
Beide Teams haben sich gegen personelle Veränderungen in der Pause entschieden. Kiel könnte im Wildpark das erste Team aus Schleswig-Holstein sein, welches in die 1. Bundesliga aufsteigt. Doch dafür müsste Kiel gewinnen und der KSC machte da erstmal einen Strich durch. Malik Batmaz machte in der 52. Minute das 1:1. Schöner Angriff der Karlsruher über die rechte Seite und Gondorfs Flanke konnte Batmaz schön verwerten, auch weil sein Gegenspieler aus dem Tritt kam. Wie schon in der ersten Hälfte bei Kiel – ein Tor aus dem Nichts – nun halt für den KSC. Spannend blieb die Frage, ob das Spiel nun Fahrt aufnehmen wird.
59 Minuten und 59 Sekunden waren gespielt – da machte Hofmann das 2:1 und drehte damit die Partie gegen Kiel. Wieder ein Standard und wieder diese verrückte Eckball-Variante. Alle Spieler standen am Sechzehner Eck und rannten in die Mitte – Wanitzek brachte die Kugel in die Mitte und Hofmann war der Spieler der richtig Stand und per Kopf zum 2:1 nicken konnte. Da Kiel nach dem Ausgleich nicht mutiger wurde – geht das Tor für den KSC auch vollkommen in Ordnung – Kiel spielt bis dato noch nicht wie ein Aufsteiger.
In der 77. Minute war der Drop dann gelutscht. Der KSC brachte einen Konter schön zu Ende und Philipp Hofmann hatte im Sechzehner die Ruhe und Geduld das richtige Eck auszuschauen und das Leder im richtigen Moment einzuschieben. Damit schien für Kiel das Schicksal besiegelt zu sein. Der direkte Aufstieg wird am heutigen Sonntag nicht klappen.
In der 82 Minute zeigte der Unparteiische Robert Hartmann auf den Elfmeterpunkt. Heise foulte seinen Gegenspieler im Strafraum – daher ging der Elfer auch vollkommen in Ordnung. Alexander Mühling führte aus und schob rechts unten ein – keine Chance für Gersbeck. Damit kam Kiel nochmal ran und nun wurde es hektisch – denn den Störchen ging nun jede KSC Aktion zu langsam. Robert Hartmann hatte nun sehr viel zutun da die Gemüter bei beiden Teams deutlich erhitzt waren.
Als Kiel in der 90+1 Minute das 3:3 machte, keimte nochmal Hoffnung bei den Kielern auf. Aber der Kölner Keller hatte was gegen den Treffer. Die Szene wurde sehr lange gecheckt und am Ende wurde auf Abseits entschieden – daher blieb es bei der knappen KSC Führung. Fast sieben Minuten gab es oben drauf aber der KSC stand wieder sicher in der Abwehr und schaffte es die Führung über die Zeit zubringen.
Damit kommt es am nächsten Wochenende zum Showdown um den direkten Aufstieg in die 1. Liga. Drei Teams machen das untereinander aus – Bochum, Kiel und Fürth – zwei gehen direkt hoch und einer muss in die Relegation. Der KSC springt auf Platz sieben und freut sich über jetzt 49 Punkte auf dem Konto. Nächste Woche gibts dann das letzte Spiel der Saison, der KSC ist dann beim Tabellensechsten Heidenheim zu Gast.