Karlsruhe (jp) – Sechs Tore, fünf davon innerhalb von 20 Minuten. Rund 21.000 Fans im Wildpark sehen ein wildes Spiel – mit positivem Ausgang für ihren KSC.
Schlechte Nachrichten aber erst einmal vor Beginn der Partie für den KSC: Top-Torschütze Fabian Schleusener (10. Saisontore) musste auf Grund einer Erkältung kurzfristig passen. Budu Zivzivadze nahm seine Position in der Startelf ein. Außerdem ersetzte Ambrosius den Gelb-rot gesperrten Franke. Mit diesen beiden Veränderungen in der Anfangself trat der KSC sein drittletztes Heimspiel in dieser Saison gegen Arminia Bielefeld an.
Die Partie selbst begann furios: Bereits in der vierten Minute hatte der KSC die Doppelchance zur Führung: Zunächst entschärfte Bielefeld-Torwart Fraisl einen Schuss von Wanitzek zur Ecke. Nach dieser musste Fraisl nochmal ran und einen Kopfball von Kobald vor dem Einschlag parieren. Auf der Gegenseite hatten die Gäste kurz danach das 1:0 auf dem Fuß. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau lief Consbruch alleine auf Gersbeck zu, verzog aber haarscharf. Es blieb nur wenig Zeit zum Verschnaufen, denn nach einer Bielefelder Flanke von der linken Seite bekam Jung den Ball an die Hand – Elfmeter die folgerichtige Entscheidung. Den fälligen Strafstoß verwandelte Robin Hack zum 0:1 für die Ostwestfalen in der 9. Minute.
Bielefeld presste früh und zwang den KSC immer wieder zu Ballverlusten – insbesondere im Spielaufbau leistete sich der KSC einige Fehler, aus denen die Arminia aber erst einmal kein weiteres Kapital schlagen konnte. Die Führung der Bielefelder war zu diesem Zeitpunkt verdient. Erst nach einer knappen halben Stunde konnte der KSC in der Offensive wieder auf sich aufmerksam machen. Heises Distanzschuss ging aber deutlich links am Tor vorbei (28.). Das Team von Christian Eichner setzte sich jetzt vor dem gegnerischen Tor kurzzeitig fest – auch Jensen versuchte es aus der Distanz, allerdings ohne Erfolg. Der KSC stabilisierte sich in der Defensive und im Spielaufbau und konnte dadurch immer wieder Offensivaktionen fahren, ohne das Arminen-Tor tatsächlich in Bedrängnis zu bringen. Das gelang dagegen Bielefeld kurz vor dem Pausenpiff – und das gleich zwei Mal. Erst rettete Gersbeck, in dem er Hack den Ball vom Fuß holen konnte, dann bewahrte der Pfosten den KSC vor dem 0:2. Consbruch tauchte wieder frei vor Gersbeck auf, scheiterte aber wie schon in der Anfangsphase knapp.
Beide Mannschaften starteten ohne personelle Veränderungen in die zweite Halbzeit, in der die Gäste das erste kleine Ausrufezeichen setzten: Klünters Schuss von der Strafraumgrenze lenkte Gersbeck über die Latte (47.). Der KSC agierte in vielen Situationen weiterhin fahrig und ungenau, ließ dadurch immer wieder Offensivaktionen der Gäste zu und machte die eigenen teilweise selbst zunichte. Anders in der 57. Minute, als Zivzivadze eine Flanke von der rechten Seite nur knapp neben das Tor setzte. Es war die erste richtige Torchance nach mehr als 50 Minuten. Die Gäste aus Ostwestfalen hatten direkt etwas entgegenzusetzen. Consbruch nahm sich aus der Distanz ein Herz, der Ball landete an der Latte – ebenso der Schuss aus kurzer Distanz von Fabian Klos eine Minute später. Nach einer guten Stunde wechselte Eichner doppelt: Cueto und Rapp kamen für Jensen und Zivzivadze. Und Eichner bewies ein glückliches Händchen. Rapp war keine 10 Sekunden auf dem Platz, als er eine Ecke von der linken Seite per Kopf zum 1:1 inm Tor unterbrachte (63.). Auf der Gegenseite hatte Bielefeld die erneute Führung auf dem Fuß. Okugawa setzte den Ball – aus Arminia-Sicht – wieder an den Pfosten.
Dann eine strittige Situation im Strafraum der Bielefelder: Nach einem Foul von Prietl an Cueto entschied Schiedsrichter Sauther erst, weiterspielen zu lassen. Der VAR schaltete sich ein, kassierte die Entscheidung und Marvin Wanitzek durfte nun vom Elfmeterpunkt ran. Er verwandelte zum 2:1 für den KSC in der 70. Minute. Wenige Minuten später legte Mikkel Kaufmann nach einem Sololauf über die rechte Seite nach, das 3:1 für den KSC. Kurz darauf neue Hoffnung bei den Bielefeldern. Der eingewechselte Lasme traf flach ins linke Eck zum Anschlusstreffer für die Gäste. Das Toreschießen nahm noch kein Ende: In der 83. setzte sich Wanitzek gegen seine Gegenspieler durch und traf von der Strafraumgrenze zum 4:2. Die Entscheidung? Ja, denn in den letzten 10 Minuten passierte nichts mehr, zumindest keine weiteren Tore. Durch den 4:2-Sieg gegen Bielefeld festigt der KSC den 9. Rang in der Tabelle und hat mit jetzt 39 Punkten den Klassenerhalt so gut wie in der Tasche.