Bremen (jl) – Ohne Punkte im Gepäck muss der KSC seine Rückreise aus Bremen antreten. Kurz keimte Hoffnung auf einen Punktgewinn auf, doch am Ende setzte sich Werder 2:1 durch.
Zweieinhalb Wochen musste der KSC aufgrund der vielen Corona-Infektionen pausieren, zum „Restart“ ging es ausgerechnet zur Mannschaft der Stunde, dem SV Werder Bremen – das Team, das seit Ole Werner auf der Trainerbank sitzt, aus fünf Ligaspielen zuletzt fünf Siege holte und sich damit aus dem Mittelfeld auf Rang drei in der Tabelle schoss. Doch KSC-Coach Christian Eichner wäre nicht Christian Eichner, wenn er sich trotz der auf den ersten Blick ungünstigen Ausgangslage nicht doch Chancen ausrechnen würde. „Wir sind in der Lage drei Punkte zu holen, wenn wir Topleistungen auf allen Positionen auf den Platz bekommen“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Spieltag. Auf den Platz schaffte es – als einzige Änderung in der Startelf im Vergleich zum DFB-Pokalspiel gegen 1860 München Mitte Januar – auch Kyoung-Rok Choi, der Lucas Cueto ersetzte.
Die Anfangsphase der Partie war intensiv und ausgeglichen. Beide Teams zeigten sich abwechselnd in der Offensive, ohne jedoch ernsthafte Torchancen herausspielen zu können. Bremen hatte etwas mehr Ballbesitz, der KSC hingegen mehr – wenn auch ungefährliche – Torschüsse. Die erste gefährlichere Torchance verzeichneten die Gastgeber, als Füllkrug nach 20. Minuten im Strafraum per Flanke gefunden wurde, sein Kopfball ging allerdings knapp am linken Pfosten vorbei. Nun machte Werder etwas mehr Druck. Eine gefährliche Hereingabe von Ducksch klärte der KSC, indem Gondorf am langen Pfosten seinen Körper geschickt gegen Jung einsetzte. Auf der anderen Seite versuchte es Schleusener mit einem Abschluss, Pavlenka im Bremer Tor hatte damit jedoch keinerlei Probleme (25.). Durchschnaufen hieß es für den KSC wenig später, als es Füllkrug – nach einem Fehlpass von Heise – auf das halbleere KSC-Tor versuchte. Sein Schuss aus der Distanz war allerdings zu unplatziert. Während der KSC sich jetzt gar nicht mehr vor dem gegnerischen Tor zeigen konnte, erarbeitete sich Werder bis zur Halbzeit einige aussichtsreiche Aktionen, doch weder die Schüsse von Schmid (33.) und Ducksch (42.), noch ein Freistoß von der Strafraumkante (41.) brachten das KSC-Tor wirklich in Gefahr. Mit einem torlosen Unentschieden ging es somit für beide Mannschaften in die Kabinen, um neue Kräfte für die zweite Halbzeit zu sammeln.
Die Gastgeber aus Bremen knüpften dort an, wo sie aufgehört hatten und zeigten sich weiterhin angriffslustig. Während sich in der 50. Minute Füllkrug in aussichtsreicher Position im Strafraum noch verdribbelte, schlug sein Sturmpartner Ducksch eine Minute später zu. KSC-Stürmer Hofmann verlor an der Mittellinie den Ball an Groß, der die Lücke in der KSC-Abwehr und den durchgestarteten Ducksch fand. Dieser lief alleine auf Gersbeck zu und traf ins linke Toreck (51.). Werder blieb dran: Nach einem Ballgewinn der Bremer stand Gersbeck noch etwas weiter vor dem Tor. Ducksch versuchte ihn zu überlupfen, doch der KSC-Keeper eilte nach hinten und parierte im Rückwärtslaufen (55.). Besser machte es der KSC auf der anderen Seite. Mit dem ersten Torschuss seit der 25. Minute gelang dem Team von Christian Eichner der überraschende Ausgleich. Hofmann nickte nach einer Ecke per Kopf zum 1:1 ein (59.). Jetzt hatte der KSC seine beste, wenn auch nur kurze, Phase, konnte die Bremer zunehmend vom eigenen Tor fernhalten, zeigte sich stattdessen selbst immer offensiver und drehte beinahe das Spiel, als Hofmann im Strafraum Toprak stehen ließ und zum Abschluss kam (68.). Kurz danach war Bremen wieder bemüht, das Spiel in die eigene Richtung zu drehen – mit Erfolg. Jung köpfte in der 76. Minute eine Flanke zum 2:1 für Werder ein. Eichner brachte nun unter anderem Lorenz und Kaufmann für Breithaupt und Choi, um in der Schlussphase nochmal etwas zu probieren. Mit Gordon wechselte Eichner wenige Minuten vor Schluss nochmal einen kopfballstarken Spieler ein, doch Werder brachte die 2:1 Führung ohne größere Probleme über die Zeit.
Für den KSC stehen nun in den nächsten Tagen zwei weitere Ligaspiele an: am Dienstag zunächst das Nachholspiel gegen Sandhausen, am kommenden Samstag trifft der KSC auf Nürnberg – beide Spiele finden im heimischen Wildpark statt.