KSC-Fanprojekt-Mitarbeiter verurteilt: Geldstrafen nach Pyro-Aktion

29. Oktober 2024 , 11:50 Uhr

Karlsruhe (pm/dk) – Das Amtsgericht Karlsruhe hat drei Mitarbeiter des KSC-Fanprojekts wegen versuchter Strafvereitelung zu Geldstrafen verurteilt. Der Fall steht im Zusammenhang mit einem Pyro-Skandal, der beim Fußball-Zweitligaspiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli im November 2022 für Aufsehen sorgte.

Aussage verweigert

Die Sozialarbeiter hatten sich geweigert, als Zeugen auszusagen, was die Aufarbeitung des Vorfalls erheblich erschwerte. Das Gericht stellte fest, dass die drei Angeklagten durch ihre Weigerung wissentlich versucht hatten, die Strafverfolgung von Personen, die an der Pyro-Aktion beteiligt waren, zu behindern. Die Geldstrafen liegen zwischen 4050 und 6300 Euro, wobei jeweils 90 Tagessätze verhängt wurden, sodass die Verurteilten nicht vorbestraft sind.

Kritik vom Dachverband der Fanhilfen

Der Dachverband der Fanhilfen zeigte sich empört über das Urteil und bezeichnete es als „untragbar und völlig absurd“. Sie kritisieren, dass die gesellschaftlich wichtige Arbeit der Fanprojekt-Mitarbeiter kriminalisiert werde. Laut dem Verband sei es notwendig, ein Zeugnisverweigerungsrecht in der sozialen Arbeit einzuführen, um das Vertrauen der Fans nicht zu gefährden.

Verletzte bei der Pyro-Aktion

Bei der Pyro-Aktion im Wildpark Karlsruhe wurden vor fast zwei Jahren mehrere Menschen verletzt. Die Mitarbeiter des Fanprojekts waren im Rahmen der Ermittlungen mehrfach befragt worden, verweigerten jedoch ihre Aussage. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt gegen eine Reform des entsprechenden Gesetzes ausgesprochen, was die Diskussion über die Rechte von Fachleuten in der sozialen Arbeit erneut aufwirft.

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