Stuttgart (dpa/lsw) – Winfried Kretschmann (74), einziger grüner Ministerpräsident weit und breit, baut sich – so scheint es – auf seine alten Tage noch ein zweites Standbein auf: Als Schauspieler. Zuletzt trat er in zwei Werbeclips des Landes Baden-Württemberg auf. Nun ist Kretschmann auch noch in der ZDF-Krimiserie „Soko Stuttgart“ zu sehen.
In dieser Folge herrscht im Polizeipräsidium ziemliches Chaos, weil sich „ganz hoher Besuch“ angesagt hat. Zudem laufen noch Malerarbeiten, weswegen alles mit Plastikplanen abgehängt ist. Dann erstickt ein Anstreicher – ein fieser Typ. Das Trio der Kommissare klärt den Fall routiniert innerhalb eines Tages auf. Am nächsten Morgen taucht dann Kretschmann auf. Applaus brandet auf, er lobt die beste Aufklärungsquote in ganz Baden-Württemberg und überreicht eine Urkunde. „Sie leisten hervorragende Arbeit“, sagt er. Drei Sätze sind es insgesamt, dann ist Schluss.
Der umtriebigste Schauspieler in der Landesregierung ist allerdings Manne Lucha von den Grünen. Der 61 Jahre alte Sozialminister durfte vor Jahren einige Male im ARD-„Tatort“ am Bodensee einen Polizisten spielen, weil sein Kumpel der Regisseur war. Auch Kretschmanns bayerischer Kollege Markus Söder hat sich schon als Hobbyschauspieler versucht. In der Serie „Dahoam is dahoam“ im bayerischen Rundfunk legte er vor Jahren mal einen Gastauftritt hin – damals noch als Finanzminister. Damals hagelte es Kritik an „CSU-Werbung zur besten Sendezeit.“