Stuttgart (dpa/ms) – Der Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025 wird laut aktuellen Debatten rau und hitzig. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) rät den Parteien, sich in ihren Auseinandersetzungen auf sachliche Themen zu konzentrieren und persönliche Angriffe zu vermeiden. „Ich rate zur Auseinandersetzung in der Sache“, erklärte Kretschmann in Stuttgart.
Kretschmann betonte, dass Wahlkämpfe zwar unterschiedliche politische Profile zeigen müssen, um sich voneinander zu unterscheiden, dabei aber die Extreme nicht gestärkt werden sollten. „Das ist eine nicht immer einfache und verantwortungsvolle Aufgabe“, so der Grünen-Politiker. Die Frage, wie tief man im Wahlkampf in polemische Angriffe eintauche, müsse jede Partei für sich selbst entscheiden.
In den vergangenen Wochen war der Ton in der politischen Debatte deutlich schärfer geworden. Bei der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) im Bundestag gab es teils heftige persönliche Angriffe. Scholz hatte die FDP in einer Rede scharf kritisiert und den Vorwurf erhoben, die Partei fehle es an „sittlicher Reife“, um in eine Regierung einzutreten. CDU-Chef Merz reagierte und warf Scholz vor, Deutschland zu blamieren. Im Interview legte Scholz nach und bezeichnete Merz als jemanden, der „Tünkram“ (dummes Zeug) verbreite. Merz forderte daraufhin mehr Respekt.