Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lk) – Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht derzeit keinen Grund die Corona-Regeln noch weiter zu verschärfen. Er sieht das Land gut auf einen möglichen weiteren Anstieg an Corona-Neuinfektionen vorbereitet.
„Die Maßnahmen, die wir erlassen haben, wirken erst in sieben bis zehn Tagen. Deshalb müssen wir genau beobachten, wie sich die Regelungen auswirken“, sagt Kretschmann dem Reutlinger General-Anzeiger am Samstag. Der gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der anderen Bundesländer beschlossene Kurs gelte aber weiter: „Wenn die Maßnahmen innerhalb von zehn Tagen den Corona-Verlauf nicht stabilisieren, dann sind neue, schärfere Regeln zur Reduzierung der direkten Kontakte erforderlich. Daran halte ich mich“, sagte der Grünen-Politiker der Zeitung.
Zu einem möglichen weiteren Anstieg sagte Kretschmann: „Das Land ist gut vorbereitet auf die Pandemie. Es besteht kein Grund zur Panik, sondern zur Vorsicht“» Die Landesregierung habe das Gesundheitssystem verstärkt und die Zahl der Intensivbetten und Beatmungsgeräte massiv erhöht. Die Krankenhäuser seien noch weit von ihrer Belastungsgrenze entfernt, sagte der Ministerpräsident.
Am Montag hatte die Landesregierung die Pandemiestufe 3 ausgerufen. Sie sieht vor, dass in öffentlichen Bereichen wie Fußgängerzonen jetzt eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss, wenn der abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann. Ansammlungen im Freien und private Treffen werden auf 10 Personen oder zwei Hausstände begrenzt. Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wurde von 500 auf 100 herabgesetzt. In Schulen gilt die Pflicht im Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung ab Klasse 5 zu tragen. Und Die Corona Fieber-Ambulanzen und Teststellen in den besonders betroffenen Regionen werden wieder hochgefahren bzw. ausgeweitet.