Stuttgart (dpa/jal/mt) – Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat kurz vor einer Schalte mit den unionsgeführten Ländern zum Kampf gegen die Corona-Pandemie Einschränkungen für Nicht-Geimpfte in Aussicht gestellt. Unterdessen stellt der Landeselternbeirat Michael Mittelstaedt dem Ministerpräsidenten ein schlechtes Zeugnis aus. Bekäme Kretschmann heute eins, dann wäre er nicht Klassenbester, sondern Sitzenbleiber – zumindest, wenn es nach dem Obersten Elternvertreter ginge.
„Die, die sich nicht impfen lassen, müssen damit rechnen, dass der Zugang zu Veranstaltungen, Institutionen, erschwert ist“, so der Ministerpräsident am Dienstag in Stuttgart. Ungeimpfte müssten außerdem damit rechnen, dass sie sich an den Kosten für Tests beteiligen müssen, sobald allen Bürgern ein Impfangebot gemacht wurde. Vollständig Geimpften werde man hingegen maximale Freiheiten geben, soweit das möglich sei. Allerdings werde man von der Einhaltung der AHA-Regeln nicht abrücken können.
„Bisher ist es typisch für die Landesregierung, dass sie sich wegduckt, wenn es unangenehm wird“, sagte LEB-Chef Michael Mittelstaedt gegenüber den „Badischen Neuesten Nachrichten“. Die Wertschätzung, die der LEB von der vorherigen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) erfahren habe, sei eine Katastrophe gewesen. „Aber sie bekäme von mir heute eine Vier statt einer Fünf. Denn ich habe inzwischen festgestellt, dass die Kultusministerin nicht so frei ist. Vieles, was ich anfangs für Eisenmanns Handschrift hielt, kam in Wirklichkeit vom Ministerpräsidenten. Winfried Kretschmann bekäme von mir nun auf jeden Fall eine Fünf.“