Kostenlose Corona-Tests für Urlauber bald Geschichte

25. August 2020 , 11:20 Uhr

Karlsruhe (dpa/lk) – Die Labore sind wegen der vielen Corona-Tests an ihre Belastungsgrenzen gekommen. Auch deshalb soll nach der Urlaubssaison nun Schluss sein mit kostenlosen Corona-Tests für Reisende. Nach dem Ende der Sommerreisesaison wollen sich Bund und Länder bei den Corona-Tests verstärkt auf Krankenhäuser und Pflegeheime konzentrieren.  Das vereinbarten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montag in einer Schaltkonferenz. Zudem wird weiter über einheitlichere Corona-Regeln in Deutschland mit Blick auf Familienfeiern, Bußgelder und Masken diskutiert. Parallel dazu werden Kontrollmaßnahmen verschärft.

Krankenhäuser und Pflegeheime im Fokus

Es habe eine hohe Übereinstimmung gegeben, dass richtigerweise im Sommer die Tests für Reisende ausgeweitet worden seien, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn nach dem Gespräch. Man sei sich aber gleichzeitig einig, dass mit Ende der Rückreisewelle die Kapazitäten wieder stärker im Bereich Pflege und Krankenhäuser genutzt werden sollten. Kritik an der Neuregelung kam aus Bayern. „Die Diskussion zur Beendigung einer Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ist verfrüht“, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml am Montagabend in München.

Ende der kostenlosen Tests

Seit Ende Juli können sich Urlaubsrückkehrer aus Nicht-Risikogebieten in Deutschland kostenlos auf Corona testen lassen. Das Angebot wurde gut angenommen. An der Autobahnteststelle Neuenburg etwa brauchten Reisende am vergangenen Wochenende teilweise viel Geduld und mussten mehrere Stunden warten oder auf die nächste Teststation nach Offenburg ausweichen. „Die Möglichkeit für kostenlose Testungen für Reisende aus Nicht-Risikogebieten wird beenden“, hieß es am Montag in einer Mitteilung der Gesundheitsminister. Ein genaues Datum wurde nicht genannt. Das dürfte am Donnerstag bei der Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder besprochen werden. Beratungen der Länderchefs mit der Kanzlerin zum gemeinsamen Vorgehen in der Pandemie hatte es zuletzt im Juni gegeben.

Quarantäne statt Pflichttests

Seit dem 8. August gilt: Reisende, die in Risikogebieten waren, müssen sich nach der Einreise kostenlos testen lassen, wenn sie keinen eigenen maximal 48 Stunden alten negativen Test vorweisen können. Ein negatives Ergebnis hebt die vorgeschriebene Quarantänepflicht auf. Nun ist geplant, dass für diejenigen, die aus Risikogebieten einreisen, wieder ausschließlich die Quarantäneregelung gelten soll. Das heißt: Die Betroffenen müssen sich wie bisher beim Gesundheitsamt melden und sich in Quarantäne begeben. Diese soll im Unterschied zur jetzigen Regelung aber erst dann verlassen werden dürfen, wenn mit einem frühestens fünf Tage nach der Einreise gemachten Test ein negatives Ergebnis vorgewiesen wird. Auch hier ist noch unklar, wann die Neuregelung kommen soll. Im Gespräch sind der 15. September oder der 1. Oktober.

Labore an der Maximalgrenze

Die umfassenden Tests bei Urlaubern werden auch deshalb zurückgefahren, weil die Labore in Deutschland inzwischen an ihre Grenzen stoßen, sowohl beim Personal als auch bei der Verfügbarkeit von notwendigen Materialien für die Tests. Deshalb müsse man die Teststrategie entsprechend anpassen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag. Pro Woche würden momentan rund 875 000 Corona-Tests gemacht. Die Labore hätten eine theoretische Kapazität von rund 1,2 Millionen.

Labore an der Maximalgrenze

Die umfassenden Tests bei Urlaubern werden auch deshalb zurückgefahren, weil die Labore in Deutschland inzwischen an ihre Grenzen stoßen, sowohl beim Personal als auch bei der Verfügbarkeit von notwendigen Materialien für die Tests. Deshalb müsse man die Teststrategie entsprechend anpassen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag. Pro Woche würden momentan rund 875 000 Corona-Tests gemacht. Die Labore hätten eine theoretische Kapazität von rund 1,2 Millionen.

Mehr Kontrollen und höhere Bußgelder

Gleichzeitig wurden am Montag bereits weitere Schritte zur Verschärfung unternommen. Bayern kündigte mehr Kontrollen von Auflagen wie der Maskenpflicht und höhere Strafen gegen Verstöße an. In den Bussen und Bahnen des Karlsruher Verkehrsverbunds wurden bereits mehrere Schwerpunktkontrollen mit den Ordnungsämtern Karlsruhe und Baden-Baden zur Einhaltung der Maskenpflicht durchgeführt. Die Deutsche Bahn kündigte ebenfalls an, härter durchzugreifen. So sollen wegen zahlreicher Verstöße gegen die Maskenpflicht auf Innenstadt-Bahnhöfen vor allem am Abend die Kontrollen verstärkt werden.

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