Karlsruhe (dpa/lk) – Trotz Sommerpause rumort es im Konflikt um Intendant Spuhler weiter. Ministerin Theresia Bauer will direkt nach der Theaterpause weitere intensive Gespräche mit den Beteiligten am Badischen Staatstheater in Karlsruhe führen. Und auch allgemeine Missstände angehen.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer will nach der Theater-Sommerpause in weitere intensive Gespräch mit den Kritikern des Intendanten Peter Spuhler am Badischen Staatstheater in Karlsruhe einsteigen. „Somit ist gewährleistet, dass der Verwaltungsrat, das Ministerium und die Stadt aktuell über die Situation vor Ort informiert sind und auf dieser Grundlage die nötigen Entscheidungen treffen“, sagte sie am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Ministerium wolle dies auch zum Anlass nehmen, sich mit den Arbeitsbedingungen allgemein an Theatern auseinanderzusetzen: Also mit langen Arbeitszeiten, der Bezahlung und der Gestaltung von Verträgen.
Die im Konflikt um Spuhler getroffenen Maßnahmen seien die ersten richtigen Schritte. „Um zu bewerten, ob es weitere Maßnahmen braucht, ist es jetzt wirklich noch zu früh. Zumal gerade noch Theaterferien sind. Das beschlossene Maßnahmenpaket kann noch gar keine Wirkung entfaltet haben“, betonte sie. Die Situation rund um das Haus nannte sie hochproblematisch und angespannt. Zuletzt hatte die Fraktion der Freien Wähler/Für Karlsruhe im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe in einem offenen Brief ihre Forderung erneuert, Spuhler zu beurlauben.
Der Intendant war wegen seines angeblich autoritären Führungsstils in die Kritik geraten. Zudem beschäftigt sich die Justiz mit mutmaßlichen Vorfällen am Theater: Es gibt mittlerweile gegen Mitarbeiter und Ex-Mitarbeiter des Hauses eine Anklage wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung, ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Verbreitung pornografischer Schriften sowie eine Strafanzeige wegen Untreue.
Mitte Juli war vom Verwaltungsrat, darunter Bauer als Vorsitzende, ein Maßnahmenpaket beschlossen worden, um die Lage zu befrieden. Dazu zählt nach Worten der Ministerin unter anderem ein bedeutend intensiverer Austausch mit dem Personalrat. Zudem soll es neben dem bereits bestehenden Vertrauensanwalt für Korruptionsbekämpfung auch einen Vertrauensanwalt für Fragen im Zusammenhang mit sexualisierter Diskriminierung, sexueller Belästigung und Gewalt geben.
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